Tänzer
Neue Ensemble-Mitglieder beim Staatsballett Berlin sind die Solotänzerin Riho Sakamoto, die zuvor Principal Dancer bei Het Nationale Ballet in Amsterdam war, Demi-Solotänzer Andrea Marino sowie die Gruppentänzer Bárbara Andrade, Paulina Rosa Blum, Olmo Verbeeck Martínez und Inara Wheeler.
Neue Tänzer beim Hamburg Ballett: Als Solisten kommen vom Ballett am Rhein Futaba Ishizaki, Charlotte Kragh und Daniele Bonelli in die Kompanie. Futaba Ishizaki ist dem Publikum bereits aus ihrer Zeit beim Hamburg Ballett von 2011 bis 2017 bekannt. Wie Futaba Ishizaki ist auch Charlotte Kragh eine ehemalige Schülerin der Ballettschule des Hamburg Ballett. Das Corps de Ballet ergänzen die bisherigen Aspiranten Eleanor Broughton und Caspar Sasse sowie Almudena Izquierdo und Moisés Romero, ehemalige Tänzer des Bundesjugendballetts. Vom Ballett am Rhein kommend verstärken fortan Joaquin Angelucci, Jack Bruce und Evan l’Hirondelle das Corps de Ballet. Als neue Aspiranten heißt die Kompanie Bernadette Sinues, Hana Watanabe und Kohana Williams sowie Bruno Garibaldi, Javier Martínez, Filipe Rettore und Jakub Zouplna aus der Ballettschule des Hamburg Ballett und der Schule der Mailänder Scala willkommen.
Victor Caixeta verlässt Het Nationale Ballet in Amsterdam, wo er seit 2022 tanzte, seitdem er das Mariinsky-Ballett in Russland verlassen hat. Nach eigener Aussage will der 25-jährige Brasilianer seine Karriere ohne fest Bindung an eine Kompanie forsetzen. Er wurde u.a. an der Staatlichen Ballettschule Berlin ausgebildet.
Beim National Ballet of Canada wird die Erste Solistin Jurgita Dronina nach dieser Spielzeit ihren Abschied nehmen. Sie will nach Europa zurückkehren. Dronina tanzt seit zehn Jahren beim NBoC, davor war sie Erste Solistin beim Königlichen Ballett in Schweden, bei Het Nationale Ballet in Holland und beim English National Ballet. Die in der Sowjetunion geborene Tänzerin wuchs in Litauen auf, wo sie auch studierte, danach wechselte sie an die Hochschule für Musik und Theater in München.
Evelina Godunova, ehemals beim Staatsballett Berlin, tanzt nun als Solistin beim Boston Ballet.
Melissa Chapski und Sava Milojević, bis zum Sommer Tänzer des Bayerischen Staatsballetts, tanzen jetzt beim Oregon Ballet Theatre, Chapski als Solistin.
Ernennungen und Rücktritte
Leanne Benjamin, langjährige Erste Solistin des Royal Ballet in London und seit Anfang 2024 Direktorin des Queensland Ballet in Brisbane, hat ihre Kompanie Anfang August nach nur sechs Monaten wieder verlassen. Dort war die geborene Australierin auf den langjährigen, erfolgreichen Direktor Li Cunxin („Maos letzter Tänzer“) gefolgt. Nach einer Mitteilung der Kompanie waren Benjamins programmatische Vorstellungen nicht mit der derzeitigen wirtschaftlichen Situation des Queensland Ballet in Übereinstimmung zu bringen. So hatte sie verschiedene australische und internationale Choreografen engagieren und mit immersiven Projekten außerhalb des Theaters arbeiten wollen. Ihren Posten übernahm vorerst der stellvertretende Direktor Greg Horsman.
Nina Poláková, einst Erste Solistin beim Wiener Staatsballett und seit 2021 Direktorin des Slowakischen Nationalballetts in Bratislava, wurde im Juli 2024 nach Anschuldigungen von Diskriminierung und Belästigung zunächst durch den Direktor des Nationaltheaters von ihrem Posten enthoben und einen Monat später von der slowakischen Kulturministerin Martina Šimkovičová wieder eingesetzt.
Beim Ballet Edmonton in Kanada ist die Kanadierin Kirsten Wicklund zur neuen Direktorin ernannt worden. Sie tanzte bei Ballet BC in Vancouver und bei Opera Ballet Vlaanderen in Antwerpen. Sie folgt auf Wen Wei Wang.
Robert Binet, seit 2013 einer der Hauschoreografen des National Ballet of Canada und seit 2021 dort auch zuständig für „Creative Action and Special Initiatives“, wurde zum künstlerischen Direktor des Festival Fall for Dance North in Toronto ernannt. Er verlässt seinen Posten beim NBoC.
Preise und Auszeichnungen
Die Choreografin und Regisseurin Joana Tischkau erhält den Tabori-Preis 2024. Der nach dem Schriftsteller und Schauspieler George Tabori benannte Preis ist die bundesweite höchste Auszeichnung in den freien darstellenden Künsten und wird seit 2010 vom Fonds Darstellende Künste verliehen. Das Preisgeld, das bisher 10.000 Euro betrug, wurde auf 100.000 Euro erhöht. Erstmalig wird der Tabori Preis in diesem Jahr als Teil der Verleihung des Theaterpreises des Bundes am 2. Oktober 2024 im Haus der Berliner Festspiele vergeben. Die Jury bestand aus Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel), Prof. Dr. Joy Kristin Kalu (Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin), Anne-Cathrin Lessel (Künstlerische Leiterin LOFFT – DAS THEATER), Dan Thy Nguyen (Leitung fluctoplasma Festival, Studio Marshmallow), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Vorstandsvorsitzender Fonds Darstellende Künste) und Anna Wagner (Intendantin und Geschäftsführerin Künstler*innenhaus Mousonturm). Die Jury zeichnet Tischau für ihr ebenso „exzessives wie pointiertes Spiel mit zeitgenössischen Phänomenen der Populärkultur“ aus, in dem sie sich „die Logiken und Formsprachen von Talentshows, Sitcoms, Hip-Hop Lifestyle, Selbstoptimierungsformaten oder dem deutschen Karneval“ aneignet und auf die Spitze treibt. Die in Göttingen geborene Tischkau wurde durch Arbeiten wie „Playback“, Being Pink Ain’t Easy“, „Colonastics“, „Karneval“ oder „Yo Bro“ bekannt.
Bei der diesjährigen Ausgabe von ImPulsTanz in Wien wurde der Young Choreographers Award an die Deutsche Deva Schubert für „Glitch Choir” und an das brasilianische Duo Irmãs Brasil, bestehend aus Viní Ventania und Vitória Jovem, für „Eunuchs“ vergeben.
Duccio Tariello, Halbsolist beim Wiener Staatsballett, wurde mit dem Förderpreis 2024 des Freundeskreis Wiener Staatsballett ausgezeichnet. Der Preisträger wurde durch Abstimmung unter den Förderinnen und Förderern des Freundeskreis Wiener Staatsballett gewählt. Die Laudation hielt Ballettdirektor Martin Schläpfer, der die große Bandbreite von Tariellos Künstlertum betonte. Der Italiener schloss seine Ausbildung 2018 an der Tanz Akademie Zürich ab, damals geleitet von Oliver Matz und Steffi Scherzer. Dann tanzte er beim NRW Juniorballett, bevor er 2020 ins Corps de ballet des Wiener Staatsballetts engagiert wurde.
Jacopo Bellussi, Erster Solist des Hamburg Ballett, wurde in der Kategorie „Künstler des Jahres mit dem diesjährigen „Premio per la Danza – Città di Foligno“ ausgezeichnet. Der aus Genua stammende Tänzer ist „Senior Consultant“ seiner Heimatstadt Genua beim Projekt „zur Aufwertung Genuas als internationale Hauptstadt des Balletts“, er organisiert dort seit 2019, nach dem Einsturz der Morandi-Brücke, alljährlich eine Benefiz-Ballettgala. Neben seinem Engagement beim Hamburg Ballett wird Bellussi mit dieser Spielzeit gleichzeitig als Danseur Étoile beim Ballet de l’Opéra du Capitole de Toulouse unter der Leitung von Beate Vollack tanzen. Ab 2025 wird Bellussi das bekannte Musik- und Tanzfestival in Nervi leiten, einem Stadtteil von Genua.
Bei der Margot Fonteyn International Ballet Competition, der früheren Genée Competition, gab es in diesem Jahr folgende Sieger, wie die Veranstalterin Royal Academy of Dance (RAD) verkündigte: Die Goldmedaille gewann die Schottin Antonia Maria Cramb (18) vom Royal Conservatoire of Scotland, die Silbermedaille ging an die Engländerin Lydia Hough (18) von der English National Ballet School, Bronze gewannen der Engländer Alfie-Lee Hall (18) von der Elmhurst Ballet School und der Australier Ernesto Young (17) von den Alegria Dance Studios. Lydia Hough gewann ebenfalls den Publikumspreis. Es nahmen über 60 Kandidaten teil, die Jury bestand aus Darcey Bussell, Alessandra Ferri und Kevin O’Hare.
Die Tänzer Eric Best (Houston Ballet), MJ Edwards (Limón Dance Company), Amari Frazier (A.I.M by Kyle Abraham) und Barkha Patel (Barkha Dance Company) sowie die Choreografen Roderick George und Leonardo Sandoval wurden mit den diesjährigen Princess Grace Awards ausgezeichnet, die alljährlich an außergewöhnliche junge Talente bei Theater, Tanz und Film verliehen werden. Die Ehrenpreise im Tanz gingen an Miriam Gittens (Twyla Tharp Dance Company), die Sängerin und Tänzerin Emara Vonae Neymour Jackson sowie an Jake Roxander (ABT).