Jacopo Bellussi und Alessandro Frola in „Peter und Igor“ © Kiran West
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JACOPO BELLUSSI

Ein Armand zum Träumen:
Jacopo Bellussi debütiert mit „Die Kameliendame“ in Venedig

 Interview von Anna BEKE

Seit einem Jahrzehnt tanzt der gebürtige Genueser Jacopo Bellussi beim Hamburg Ballett und wurde im Laufe seiner Karriere mit wichtigen Preisen geehrt, zuletzt mit dem Premio Positano Léonide Massine. Anfang des Jahres gab der Erste Solist sein Debüt als Armand in John Neumeiers „Die Kameliendame“ am Teatro La Fenice in Venedig, womit sich ein langgehegter Traum für ihn erfüllte.

Jacopo, du hast erwähnt, „Kameliendame“ sei eine deiner frühesten Theatererfahrungen.

Zum ersten Mal habe ich „Die Kameliendame“ gesehen, bevor ich überhaupt wusste, dass dieses Ballett existiert. Nur wenige Jahre zuvor hatte ich mit dem Tanzen begonnen und bin dann elfjährig an die Ballettschule der Scala gekommen. In meinem ersten Jahr in Mailand haben wir uns Alessandra Ferris Abschiedsvorstellung in „Kameliendame“ an der Seite von Roberto Bolle angeschaut. Das war also mein erstes Neumeier-Ballett und eines meiner ersten Ballette überhaupt.

Allerdings gibt es eine noch frühere Verbindung zu John: Meine erste Ballettlehrerin in Genua besaß einige Ballettfotos, darunter eine Fotoaufnahme, die über ihrem Schreibtisch hing. Ich war acht Jahre alt und wusste nicht, wer abgebildet war, um welches Ballett es sich handelte, nichts. Ich war einfach verliebt in dieses Foto. Als ich vor vier Jahren die Schule besuchen wollte, war diese mittlerweile zu einem Gym umgewandelt worden, und das Einzige, was noch immer existierte, war dieses Bild: ein Foto mit Lloyd Riggins und Margaret Illmann in Neumeiers „Romeo und Julia“. Dies sollte später meine erste Hauptrolle in Hamburg werden. Das fühlte sich stark nach Schicksal an.

Du tanzt seit zehn Jahren beim Hamburg Ballett und hast den Romeo am Anfang deiner Karriere erstmals getanzt. Jetzt war dein Debüt als Armand. War dies der richtige Moment?

„Die Kameliendame“, Jacopo Bellussi mit Ida Praetorius © Kiran West

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