Eine Betrachtung unter verschiedenen Aspekten
Vieles hat sich während der letzten Jahrzehnte in der professionellen Ausbildung von Tanzstudierenden getan. Das meint nicht nur die internen Inhalte des Klassisch-Unterrichts, die sich freilich auch, bei allem Festhalten an der über mehrere Jahrhunderte gewachsenen, äußerst effizienten Lehrmethodik, neuen Anforderungen seitens der Theater angepasst haben. Gemeint ist hier vielmehr ein Zugewinn an theoretischem Wissen, mit dem die Absolventen in den Beruf gehen. Längst vorbei ist die Zeit, da Kinder mit 14 Jahren als Eleven in Ballettensembles eintraten und dort andressiert bekamen, was an Dreh-, Sprung- und Hebetricks für die Vorstellungen nötig war. Das ging gut, solange es gut ging. Heißt: bis zum Ende ihrer Karriere. Danach folgte häufig der Absturz, etwa vom erfolgreichen Gruppentänzer zum Kneipier, vom Ersten Solisten zum Edelkomparsen, um wenigstens im vertrauten Theatermilieu bleiben zu können. Auch Schlimmeres, bis hin zum Suizid aus Verzweiflung über den sozialen Abstieg, hat man als Zeitzeuge miterlebt, bis in DDR-Zeiten die nach 15 Berufsjahren gezahlte, kurz und bündig „Tänzerrente“ genannte „berufsbedingte Zuwendung“ eingeführt – und von der Bundesregierung dann flugs wieder gestrichen wurde.
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