Friedemann Vogel auf der Bühne des Stuttgarter Opernhauses, © Roman Novitzky
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Friedemann Vogel mit Deutschen Tanzpreis 2020 geehrt

Der Stuttgarter Ballettstar Friedemann Vogel ist im Rahmen des Deutschen Tanzpreises 2020 als herausragender Interpret geehrt worden.
„Man nimmt ihm ab, was er verkörpert – und das über alle stilistischen Grenzen hinweg“, lobte ihn der Dachverband Tanz am Mittwoch in Essen (NRW).  Die Jury würdigt damit nicht nur seine langjährige internationale Karriere, sonder auch sein beispielloses künstlerisches Schaffen.
Der 40-Jährige sei ein Künstler, „dessen beispielloser Antrieb nicht nur die Perfektion des Balletttanzes ist, sondern gleichzeitig der große Drang, immer wieder Neues im Tanz entdecken zu wollen“, Für den Stuttgarter Ballettintendanten Tamas Detrich ist Vogel „der herausragende Tänzer seiner Generation“. Der Ehrenpreis ist mit 5000 Euro dotiert und wird am 16./17. Oktober 2020 im Essener Aalto-Theater vergeben.

Friedemann Vogel
Opernhaus Stuttgart © Roman Novitzky

Vogel war bereits im vergangenen bei einer Kritiker-Umfrage zum „Tänzer des Jahres“ gewählt worden. Der Erste Solist des Stuttgarter Balletts glänzte zuletzt als Kronprinz Rudolf im „Mayerling“ und in Akram Khans Tanzstück „Kaash“. Auch seine Rolle in „Bolero“ wurde gefeiert. Seit Juni 2002 ist er Erster Solist, im September 2015 wurde ihm der Titel Kammertänzer am Staatstheater Stuttgart verliehen.

Friedemann Vogel wurde in Stuttgart geboren. Er absolvierte sein Ballettstudium an der Académie de Danse Classique Princesse Grace in Monte Carlo mit einem John Gilpin-Stipendium von Prinzessin Antoinette von Monaco. Seit September 1998 ist Friedemann Vogel Teil des Ensembles des Stuttgarter Balletts, seit der Spielzeit
2001/2002 ist er dessen Erster Solist. Im Jahr 2015 wurde ihm auf Grund seiner besonderen Verdienste der Titel Kammertänzer vom Land Baden-Württemberg verliehen.

Früh wurde sein herausragendes Talent erkannt und Vogel bereits schon zu Beginn seiner Karriere mit wichtigen Auszeichnungen geehrt. So gewann er 1997 den Prix de Lausanne, die Goldmedaille des Prix de Luxembourg sowie die italienische Eurocity Competition; 1998 war er Sieger der USA International Ballet Competition in Jackson, Mississippi; 2002 gewann er den Erik-Bruhn-Prize in Toronto (Kanada). Bereits zweimal, in den Jahren 2010 und 2019, wurde Friedemann Vogel in der KritikerInnenumfrage des Fachmagazins tanz zum Tänzer des Jahres gewählt. 2011 kürte ihn das italienische Tanzmagazin Danza&Danza ebenfalls zum besten Tänzer; im Jahr 2012 wurde er mit dem „Positano Premio la Danza – Leonide Massine“ als bester internationaler Tänzer ausgezeichnet. 2016 gewann er den Prix MAYA.

Friedemann Vogels umfangreiches Repertoire umfasst klassische Titelrollen gleichermaßen wie Solorollen aus Stücken renommierter Choreographen wie John Cranko, George Balanchine, Jerome Robbins, Maurice Béjart, Kenneth MacMillan, Jiří Kylián, John Neumeier, William Forsythe, Wayne McGregor, Mauro Bigonzetti, Sidi Larbi Cherkaoui, Akram Khan und Marco Goecke.

Im Laufe seiner Karriere wurde Friedemann Vogel von den führenden Compagnien der Welt als Gastkünstler eingeladen. Zu seinen Stationen zählen das Mariinski-Theater in St. Petersburg, das Bolschoi-Theater in Moskau, die Mailänder Scala, das Teatro dell’Opera di Roma, das English National Ballet, das National Ballet of China, das Tokyo Ballet, das Korean National Ballet und das Hong Kong Ballet, das Ballet de Santiago de Chile, das Finnish National Ballet, das Staatsballett Berlin sowie das Bayerische Staatsballett, das Royal Swedish Ballet, das Staatsballett Wien, das Ballett Zürich, sowie das Béjart Ballet Lausanne. Seit 2014 ist er Gast-Solist des Michailowski-Theaters in St. Petersburg.