Am Samstag, 17. Oktober 2020 wird im Aalto-Theater Essen der Deutsche Tanzpreis verliehen – die höchste Auszeichnung, die der Tanz in Deutschland zu vergeben hat. Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland geehrt – ganz gleich, ob sie auf oder hinter der Bühne, in Pädagogik, Publizistik, Wissenschaft oder anderen Bereichen des Tanzschaffens wirksam waren und sind. Zudem werden Interpret*innen, Ensembles und Projekte in der Tanzlandschaft für zukunftsorientierte Initiativen, modellhafte Konzepte oder außergewöhnliche Produktionen ausgezeichnet.
Am 19. Februar hat die Jury die Preisträger*innen des Jahres 2020 gewählt. Den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Tanzpreis 2020 erhält der Choreograf Raimund Hoghe.
Raimund Hoghe gehört seit Jahren international zu den wichtigsten Choreograf*innen des Tanztheaters, die sowohl ästhetisch als auch politisch Maßstäbe setzen. Seit 1989 entwickelt er eigene Theaterarbeiten für verschiedene Tänzer und Schauspieler. 1994 realisierte er das erste Solo für sich „Meinwärts“, dem „Chambre séparée“ (1997) und „Another Dream“ (2000) als Trilogie über das vergangene Jahrhundert folgten. 2006 erhielt er den „Prix de la critique Francaise“ für „Swan Lake, 4 Acts“ in der Kategorie „Beste ausländische Produktion“. 2019 ernannte ihn der französische Kulturminister zum „Officier de l’ordre des Arts et des Lettres“.
Eine Ehrung des Deutschen Tanzpreises für herausragende künstlerische Entwicklungen im Tanz erhält auch der Tänzer und Choreograf Raphael Hillebrand (Berlin). Raphael Hillebrand nutzt Ausbildung und künstlerischen Background im urbanen Tanz, um seine Visionen des Hip-Hop Tanztheaters zu verwirklichen, auch im Cross-over mit Ballett und zeitgenössischem Tanz.
Für herausragende Impulse im zeitgenössischen Tanz wird Antje Pfundtner geehrt. Die Hamburger Choreografin greift in ihren Produktionen, die sie in den letzten Jahren auch mit Blick auf ein sehr junges Publikum erarbeitet, die Themen der Gesellschaft auf und setzt mit ihrem Kollektiv „Antje Pfundtner in Gesellschaft“ auch auf eine gesellschaftlich-gemeinschaftliche Arbeitsweise.
Eine Ehrung als herausragender Interpret erhält der Tänzer Friedemann Vogel. Nur wenige männliche Balletttänzer seiner Generation haben eine derart konstante künstlerische Karriere vorzuweisen und können auf eine vergleichbare internationale Laufbahn blicken, wie der gebürtige Stuttgarter Friedemann Vogel. Seit über 20 Jahren Mitglied des Stuttgarter Balletts ist er mittlerweile ein Weltstar. Diese Ehrungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
Die Preisverleihung ist im Rahmen einer Tanz-Gala am Samstag, den 17. Oktober, 18.00 Uhr im Essener Aalto-Theater geplant.