von Volkmar DRAEGER
Bereits im dritten Jahrgang fand sie statt, die Benefiz-Gala „Ballet for Life by Iana Salenko“ und hat damit endgültig den Status einer kleinen Tradition erreicht. Was die langjährige Erste Solistin des Staatsballetts Berlin, der Kompanie nunmehr als Principal Guest verbunden, und ihr Co-Gründer Oleksandr Shpak 2022, unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Kriegs initiiert hatten, stieß auch 2025 auf ungebrochenes Interesse. Vor den Zuschauern im nahezu ausverkauften, mietfrei zur Verfügung gestellten Admiralspalast mit seinen 2600 Plätzen lief wieder ein erlesenes Zwei-Stunden-Programm mit zahlreichen internationalen Gästen ab. Den tief berührenden Auftakt lieferte der zehnjährige Roman, der bei einer Bombenexplosion schwere Brandverletzungen erlitten hatte. Zur Behandlung kam er in die Bundesrepublik, lernte während der Therapie deutsch und fand nun von der großen Bühne herunter so optimistische, so lebensfreudige Worte des Dankes und der Bitte um weitere Unterstützung seiner kriegsgeschundenen Heimat. Unterstützt wird mit dem Erlös der Gala und den eingeworbenen Spenden diesmal das Projekt „UNBROKEN Kids“, ein Rehabilitationszentrum in Lwiw, das kriegsgeschädigten Kindern medizinische und psychologische Hilfe bietet und ihnen damit den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Vermittler ist der 2013 hierzulande gegründete Verein „Open“, der sich um bessere Zusammenarbeit zwischen Ost und West bemüht und humanitäre Hilfe für Opfer von Friedensdefiziten leistet. Unter IBAN: DE29 6645 0050 0004 9165 68 und BIC: SOLADES1OFG (Offenburg) sowie dem Verwendungszweck UNBROKEN Kids sind auch weiterhin Spenden mehr als willkommen.
Jana Salenko und Marian Walter © Masha Kulch
In einem Dutzend ausgewählter Beiträge, ganz ohne die üblichen klassischen Gala-Kracher, demonstrierten insgesamt 24 Tänzer*innen ihre Verbundenheit mit der Ukraine. Sie kamen vom Königlich Schwedischen Ballett und vom English National Ballet, von Het Nationale Ballet Amsterdam, der Pariser Oper, dem Staatsballett Berlin und dem Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, bereichert durch exzellente frühere Solisten namhafter Ensembles. Mitgebracht hatten sie stilistisch breitgefächerte Choreografien u.a. von Diego Tortelli, Alexander Ekman, David Dawson, Akram Khan, Johan Inger, Alan Lucien Øyen, Marco Goecke und Altmeister Hans van Manen. Zwei Uraufführungen für Iana Salenko und ihre Partner Marian Walter respektive Matthew Knight, entworfen von Arshak Ghalumyan und Garrett Smith, rahmten den vom Publikum begeistert aufgenommenen Abend. Fortsetzung sehr wahrscheinlich.