Am 14. September 2018, begeht Ulrich Roehm seinen 85. Geburtstag. Der Dachverband Tanz Deutschland gratuliert seinem Ehrenmitglied. Roehm hat 2004 den Dachverband mitgegründet, hat über viele Jahre die Themen der Tanzpädagogik eingebracht und seine kulturpolitischen Kontakte für den Dachverband genutzt. Dass der Tanz heute große Aufmerksamkeit in der bundesdeutschen Kulturpolitik genießt ist auch sein Verdienst. Als Begründer des Deutschen Tanzpreises hat Ulrich Roehm auch die Neuaufstellung des Tanzpreises mit seinem Rat begleitet.
Ulrich Roehm wurde 1933 in Essen geboren. An der Folkwangschule in Essen studierte er unter Kurt Jooss bis zur Meisterklasse. Sein erstes Engagement erhielt er beim Ballet de Wallonie, dem heutigen Ballet Royal de Wallonie, als Premier Danseur Etoile. Dort interpretierte er von 1958 bis 1961 die männlichen Hauptrollen in großen klassischen Balletten wie „Giselle“, „Romeo und Julia“ oder „Schwanensee“, in Produktionen des ehemaligen Danseur Etoile der legendären Ballets Russes de Montre-Carlo, George Skibine, der damalige Direktor des Pariser Opernballetts.
Im Jahr 1962 wurde er als Erster Tänzer zum Ballett der Städtischen Bühnen in Essen eingeladen, und trat als Gasttänzer bei das vom Kurt Jooss neugegründete „FOLKWANG BALLETT“ auf.
Als Solist des Folkwang-Balletts trat Ulrich Roehm zwischen 1961 und 1969 bei Gastspielen in Berlin (West und Ost), Dresden, Paris, Brüssel, London (plus auf der BBC mit „Green Table“), Rom, das Salzburg Festival, Milan und viele andere Orte in England, Belgien, Frankreich, Italien und Holland, im Ballett „Der Grüne Tisch“ von Kurt Jooss auf, aber auch in anderen Choreographien von Jooss, Lucas Hoving und Antony Tudor. Zeitgleich war er als Erster Solotänzer beim Ballett der Städtischen Bühnen in Essen engagiert (1963 bis 1969) und gastierte beim Ballet de Wallonie, beim Staatsopernballett Zagreb und an verschiedenen Bühnen im Ruhrgebiet als auch an den „Ruhr-Festspielen Recklinghausen“. 1968 wirkte er außerdem bei den Salzburger Festspielen mit.
Einem Angebot des National Ballet of Canada folgend, ging Ulrich Roehm 1969 nach Toronto. In Kanada begann Ulrich Roehms pädagogische Tätigkeit, er baute dort drei Ballettstudios auf. Mit Absolvierung der Prüfungen der Royal Academy of Dancing (RAD) in London wurde er Mitglied der Akademie (A.R.A.D. Associated Member of the RAD). Ab 1975 war Ulrich Roehm Repräsentant der RAD für Deutschland und Osterreich, ferner gehört er der Canadian Dance Teachers Association an.
Nach seiner Rückkehr aus Kanada eröffnete Ulrich Roehm 1973 in Essen sein eigenes Ballettstudio, das er über dreißig Jahre leitete. 1975 war er maßgeblich an der Gründung des Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik e.V. beteiligt (damals unter dem Namen „Verband der Ballettschulen in Deutschland“) und ist seither dessen Erster Vorsitzender. 1983 realisierte er die Idee eines „ehrendem Preis“ für Tanz – und so entstand der „Deutscher Tanzpreis“. Im Rahmen der Verleihung des Deutschen Tanzpreises an Pina Bausch im März 1995 im Aalto-Theater Essen wurde Ulrich Roehm für seine Verdienste um den Tanz in Deutschland von Bundespräsident Richard von Weizsäcker das „Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens“ verliehen.
Seit der Gründung der Ständigen Konferenz Tanz bis 2014 war Ulrich Roehm Vorstandsmitglied des Dachverband, umbenannt „Dachverband Tanz Deutschland“.