Staatstheater Nürnberg, „Made for us III“, Joseph Hernandez in „Nighttime Showtime“ © Bettina Stöss
Performance

Tanzmacher im Fokus

Tendenzen in der zeitgenössischen Bühnenchoreografie

von Vesna Mlakar

 Tanz zieht viel Publikum an. Wieder volle Häuser belegen diesen Trend. Während Schauspiel und Oper auch nach dem Wegfall fast aller Pandemie-bedingten Schutzmaßnahmen noch Rückgänge in der Auslastung beklagen, sind die Aufführungen der Tanzensembles landauf, landab meist gut besucht. Offeriert wird eine breite Palette an Inhalten, Stilen und Ausdrucksmitteln. Lediglich der Blick auf Klassikerbearbeitungen und Repertoirepflege im Zuge einer generell steigenden Wachsamkeit für Themen wie Rassismus, Sexismus und andere Diskriminierungen soll an dieser Stelle ausgeklammert bleiben.

Ein Lied davon, wie mühsam sich zum Teil die Rückgewinnung von Zuschauern gestaltet, kann der Schauspieler Alexander Angeletta singen. Er ist festes Ensemblemitglied am Schauspiel Köln. Sein Partner Mason Manning, wenn nicht gerade anderweitig in Projekten unterwegs, tanzt in Richard Siegals „Ballet of Difference“ – einer extravaganten Truppe, die sich die Zukunft des Balletts auf die Fahnen geschrieben hat, technisch flashed und dabei unterschiedliche Kulturen, ästhetische Prägungen mit Queerness ganz selbstverständlich vereint. „Made Two Walking/Made All Walking“ ist Siegals jüngste und nach experimentellen Ausflügen ins digitale bzw. hybride Format wieder rein tänzerische Produktion. Höchst spielerisch gefeiert wird darin das pure Rhythmusgefühl…

Weiterlesen in der Ausgabe 105/2022 

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