Beim Zürcher Ballett beendet der langjährige Erste Solist William Moore seine Karriere zum Ende dieser Spielzeit. „Ich fühle mich auf dem Höhepunkt meiner tänzerischen Laufbahn und es ist der richtige Zeitpunkt, jetzt mit der Planung einer neuen, zweiten Karriere zu beginnen“, so der 37-jährige Brite. Er erhielt seine Ausbildung an der Royal Ballet School in London (in der gleichen Klasse wie sein Zürcher Kollege Alexander Jones, wie der ehemalige Mariinsky-Solist Xander Parish und der verstorbene Choreograf Liam Scarlett). 2005 ging Moore zum Stuttgarter Ballett, wo er 2010 zum Ersten Solisten ernannt wurde und zahlreiche Hauptrollen tanzte. 2012 ging er mit Christian Spuck als Erster Solist zum Ballett Zürich und tanzte in zahlreichen Uraufführungen Spucks, etwa als Romeo, Wronski in „Anna Karenina“, als Carabosse in „Dornröschen“ oder im „Nussknacker“. Er interpretierte außerdem den Mephisto in Edward Clugs „Faust” und war in Werken von Marco Goecke, Wayne McGregor, Sol León/Paul Lightfoot, Douglas Lee, Crystal Pyte oder Jiří Kylián zu sehen. Seine Abschiedsvorstellung gibt Moore, ein Publikumsliebling in Stuttgart wie in Zürich, in „Peer Gynt“ am 24. Juni.
Beim Stuttgarter Ballett wurde die Amerikanerin Agnes Su (Foto Stuttgarter Ballett) bereits im November zur Ersten Solistin befördert. Der Erste Solist Roman Novitzky wird nach dieser Spielzeit seine Bühnenkarriere beenden und bleibt als Artist in Residence in Stuttgart, als Choreograf und fester Fotograf der Kompanie. Weitere Beförderungen zur Spielzeit 2022/23: Mackenzie Brown, Daiana Ruiz, Veronika Verterich, Fabio Adorisio, Clemens Fröhlich und Matteo Miccini werden zu Solisten befördert. Vittorio Girelli, Elisa Ghisalberti, Alicia Torronteras, Adrian Oldenburger und Flemming Puthenpurayil werden zu Halbsolisten befördert. Neben Alicia Amatriain, die ihre Karriere beendet, verlassen die Solisten Jessica Fyfe (sie geht zum Ballet du Théâtre du Capitole de Toulouse) und Alexander McGowan die Kompanie. Louis Stiens und Shaked Heller machen sich als Choreografen selbstständig.
Das Royal Ballet in London hat mit William Bracewell und Reece Clarke (Foto ROH) zwei neue Principal Dancers für die nächste Spielzeit ernannt. Die beiden Briten wurden an der Royal Ballet School ausgebildet, Bracewell stammt als Wales, er tanzte zunächst beim Birmingham Royal Ballet, wo er 2014 zum Ersten Solisten befördert wurde, 2017 wechselte er nach London. Er tanzte die Hauptrollen in den großen Klassikern und kreierte Rollen für David Bintley, Wayne McGregor, Christopher Wheeldon, Alexander Whitley und Jessica Lang. Reece Clarke stammt aus Schottland und studierte mit seinen drei älteren Brüdern gemeinsam an der Royal Ballet School, er kam 2013 in die Kompanie und tanzte seitdem zahlreiche Hauptrollen, darunter auch Crankos „Onegin“. Der langjährige Principal Dancer Federico Bonelli hat seine Karriere beim Royal Ballet beendet und wurde am 1. Mai Nachfolger von David Nixon als Direktor des Northern Ballet in Leeds.
Beim Ballett der Pariser Opéra wurde am 23. April François Alu (Foto Paris Opéra) nach einer Aufführung von „La Bayadère“ zum neuen Étoile ernannt. Alu studierte an der Ballettschule der Opéra und wurde 2010 in die Kompanie aufgenommen. Seine Ernennung war bereits in vorhergehenden Aufführungen des Klassikers lautstark vom Publikum eingefordert worden.
Beim New York City Ballet wurden im Februar Harrison Ball, Jovani Furlan und Peter Walker zu Principal Dancers ernannt. Sterling Hyltin, Erste Solistin seit 2007, wird im Dezember ihre Karriere mit einer Abschiedsvorstellung beenden.
Beim San Francisco Ballet, wo in der nächsten Spielzeit Tamara Rojo die Direktion übernehmen wird, werden die Principal Dancers Ulrik Birkkjaer, Benjamin Freemantle und Julian MacKay zum Ende der Spielzeit die Kompanie verlassen, ebenso die Solistin Madison Keesler. Die Erste Solistin Sarah Van Patten hat ihre Karriere beendet. Birkkjaer wird Direktor des Festivals København Danser in seiner Heimat Dänemark, MacKay wurde nach eigenem Bekunden von Rojo nicht verlängert, obwohl sie ihn nie tanzen gesehen hat.
Beim English National Ballet wurde Shiori Kase zur Lead Principal Dancer ernannt, Aitor Arrieta und Emma Hawes zu Principal Dancers. Der Lead Principal Dancer Isaac Hernández, Lebenspartner von Tamara Rojo, wird die Kompanie zum Ende der Spielzeit verlassen und als Principal zum San Francisco Ballet gehen. Ebenso verlassen die beiden Lead Principals Joseph Caley (zum Australian Ballet) und Jeffrey Cirio (zum Boston Ballet) das ENB. Lead Principal Dancer Maria Kochetkova hat mitten in der Spielzeit gekündigt und ist nun wieder als Freelancerin unterwegs. Daniel McCormick wurde zum First Soloist befördert, Precious Adams, Julia Conway, Fernando Carratalá Coloma und Erik Woolhouse zu Solisten. Neu in der Kompanie sind die Solistin Haruhi Otani sowie Lorenzo Trossello, Thiago Pereira, Paige Bestington, Hamish Longley, Jose Menchon, Archie Sullivan, Daisy Wales, Oscar Ward und Lulu Welford. Anu Sistonen, früher Ballerina beim Finnischen Nationalballet, Stuttgarter Ballett und Cullberg-Ballett, arbeitet jetzt als Ballettmeisterin beim ENB.
Beim Birmingham Royal Ballet wurden Miki Mizutani und Yaoqian Shang zu Principal Dancers befördert.
Bei Het Nationale Ballet in Amsterdam wurde Riho Sakamoto bereits im Dezember zur Ersten Solistin ernannt. Die drei ukrainischen Tänzerinnen Polina Loshchylina, Kate Myklukha und Victoria Glazunova werden in die Juniorkompanie aufgenommen.
Beim Royal Danish Ballet wurden Alexander Bozinoff und Emma Riis-Kofoed zu Ersten Solisten befördert.
Beim Miami City Ballet hat der ehemalige Wiener und Berliner Tänzer Rainer Krenstetter am 24. April seine Abschiedsvorstellung gegeben. Krenstetter leitet seit zwei Jahren das japanische Ballettstudio Unblanche in Tokio.
Die Gewinner des Prix de Lausanne 2022 haben sich folgende Schulen und Kompanien ausgesucht, bei denen sie ihre gewonnenen Stipendien absolvieren wollen: Darrion Sellmann von der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo wird als Eleve zum Royal Ballet gehen. Tsukino Tanaka von der Tanz Akademie Zürich wird als Elevin zum Norwegischen Nationalballett gehen. Luciana Sagioro von der Petite Danse School of Dance in Rio de Janeiro wird an der Schule der Pariser Opéra weiter studieren. Mingyang Xie von der Tanzschule des Shenyang Conservatory of Music wird an der Royal Ballet School weiter studieren. Dorian Plasse von der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo wird Eleve beim Stuttgarter Ballett. Maya Schonbrun von der Master Ballet Academy in Arizona wird Elevin beim Royal Swedish Ballett. Amy Ronnfeldt von der The Australian Ballet School löst ihr Stipendium nicht ein, Sumin Lee von der Seoul Arts High School wird an die Boston Ballet School gehen.