Foto: Álfheiður Erla Guðmundsdóttir
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Frank Fannar Pedersen wird Tanzdirektor am Theater St. Gallen

Der Verwaltungsrat der Genossenschaft Konzert und Theater St.Gallen hat gestern den Tänzer und Choreografen Frank Fannar Pedersen zum Künstlerischen Leiter Tanz gewählt, er beginnt mit der Spielzeit 2032/24. Der Isländer lebt seit acht Jahren in der Schweiz und arbeitete als Tänzer mit nahezu allen namhaften zeitgenössischen Choreografen zusammen. Der 31-Jährige machte mit Werken u.a. am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Nationaltheater Mannheim, mit der Iceland Dance Company, am Theater Basel und bei der Tanzplattform Bern auf sich aufmerksam.

Für Jan Henric Bogen, den designierten Direktor von Konzert und Theater St.Gallen, ist Pedersen die ideale Besetzung für die Leitung der Sparte Tanz: „Seine Vorstellungen von Führungsverantwortung, sein Werteverständnis und seine Überzeugungen in Bezug auf die Notwendigkeit künstlerischer Auseinandersetzung in unserer Gesellschaft haben mich von Anfang an beeindruckt. Und sein choreografischer Stil zeichnet sich durch scheinbar unerschöpfliche Fantasie und Ideenreichtum aus. Pedersen denkt nicht nur als Choreograf, sondern schafft in seinen Kreationen eigene Welten, die gleichermaßen verspielt und intelligent sind.“

Der Isländer Frank Fannar Pedersen ist seit 8 Jahren ist in der Schweiz zu Hause. Sein zum Teil ortsspezifischen Werke wurden in Deutschland, Island, Spanien und der Schweiz in Auftrag gegeben, dazu gehören auch Videoarbeiten sowie Museumsperformances. 2022 wurde Pedersen zum Kurator für die kommende Ausgabe des großen schweizerischen Tanzfestivals Steps ernannt. Pedersens nächste Premieren: „Macbeth“ im Oktober 2022 im Theater Ulm, „Valencia Dancing Forward” im Oktober 2022 in Zusammenarbeit mit Javier Rodriguez Cobos, „Equi”  im März 2023 fürs Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen. Das Element der Überraschung, der Visualität und der Transformation ist ein ständiges Thema in seiner Arbeit. Für die Tanzkompanie Theater St. Gallen möchte Pedersen eine Fusion aus eigener choreografischer Arbeit und der Kuratierung von qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen Tanzarbeiten von engagierten Gastchoreografen schaffen. Er ist ein Verfechter der kontinuierlichen Erweiterung der Kunstform Tanz, der Wege findet, sich selbst künstlerisch weiterzuentwickeln

Für die Position des Tanzdirektors waren 16 Bewerbungen von sieben Frauen und zwölf Männern aus der Schweiz, Deutschland und vier weiteren Ländern eingegangen, darunter drei Teambewerbungen. Das interne Auswahlgremium mit dem künftigen Theaterdirektor Jan Henric Bogen und den beiden Musiktheater- und Tanzdramaturginnen Caroline Damaschke und Christina Schmidl wurde unterstützt von Jan Vandenhouwe, Artistic Director Royal Ballet of Flanders, Antwerpen, und Sonja Westerbeck, Chefdramaturgin am Staatstheater Mainz und ehemalige Dozentin an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Beurteilt wurden die Verbindung eines hochstehenden künstlerischen Anspruchs mit einer wirksamen, auf das Theater St.Gallen bezogenen Publikumsansprache, choreografisches Potenzial, Vernetzung in der Tanzwelt, Kenntnis von Stadt und Kanton St.Gallen, der Ostschweiz und des Bodenseeraums, Teamfähigkeit und Führungsstil sowie die Haltung gegenüber den Kernwerten Diversität, Nachhaltigkeit und Partizipation. Außerdem wurde die Aufgabe gestellt, einen Muster-Spielplan vorzulegen.