Tanzpreis 2023: Jo Ann Endicott, Lutz Förster, Malou Airaudo © Ursula Kaufmann
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Deutscher Tanzpreis 2023

Malou Airaudo, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster und Dominique Mercy – vier überragende Persönlichkeiten, frühere Tänzer und Tänzerinnen im Ensemble von Pina Bausch – erhalten den Deutschen Tanzpreis 2023.

Fotos: Peter Appel © Annelise Loeffler, Deutsches Tanzarchiv Köln

Der Tanzpädagoge Peter Appel wird mit dem Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgezeichnet.  Die sehbehinderte Performerin Sophia Neises wird für herausragende Entwicklung im Tanz geehrt.

Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland ausgezeichnet. Ende März hat die Jury unter dem Vorsitz von Patricia Stöckemann die Preisträger*innen des Jahres 2023 gewählt. Der Deutsche Tanzpreis 2023 für Malou Airaudo, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster und Dominique Mercy ist mit jeweils 5.000 € dotiert. Die Ehrungen für Peter Appel und Sophia Neises sind ebenfalls mit einer Zuwendung von 5.000 € verbunden.

Die Preise werden am Samstag, den 14. Oktober 2023 im Aalto-Theater Essen verliehen. Die Jury hat die Preisträger*innen aus zahlreichen Vorschlägen ausgewählt, die von Verbänden, Institutionen und Tanzschaffenden übermittelt wurden.

Lutz Förster © Franko Schmidt
Malou Airaudo © Maarten Vanden Abeele, Pina Bausch Foundation

Malou Airaudo, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster und Dominique Mercy wurden gemeinsam vorgeschlagen. Die Jury ist diesem Vorschlag gefolgt und zeichnet die vier Tanzpersönlichkeiten mit dem Deutschen Tanzpreis 2023 aus. „Von den ersten Jahren an prägten sie die Arbeit von Pina Bausch und des Tanztheaters Wuppertal kraft ihrer Persönlichkeit und ihres bedingungslosen Mitwirkens an einer Tanzästhetik, die mit bestehenden Konventionen brach und ein neues Denken im und durch den Tanz hervorbrachte. […] Von Wuppertal aus entfalteten alle Vier ihre Strahlkraft in die Welt hinein und sind nach wie vor gefragte Tanzpersönlichkeiten. […] Der Deutsche Tanzpreis 2023 ehrt ihre Lebensleistung und ihr bis heute unermüdliches, individuelles Engagement für den Tanz.“

Jo Ann Endicot © Arnold Pasquier
Sophia Neises © Dieter Hartwig (Produktion “Ohren sehen” von Lea Moro)

Den Tanzpädagogen Peter Appel zeichnet die Jury mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk aus: „Sein Wissen und sein Einfühlungsvermögen in die Werke der jeweiligen Choreograf*innen, sein Einsatz und sein Humor haben namhafte Choreograf*innen begleitet und Generationen von Tänzer*innen nachdrücklich geformt und inspiriert. Seine lebenslange Hingabe für den Tanz und sein pädagogisches Talent werden von der Jury mit dem Deutschen Tanzpreis – Lebenswerk ausgezeichnet.“

Dominique Mercy © Claudia Kempf, Pina Bausch Tanztheater

Sophia Neises steht als sehbehinderte Tanzkünstlerin in besonderer Weise für die künstlerische Arbeit von Menschen mit Einschränkungen. Mit der Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz wird ihr Wirken für den Tanz und ihr Engagement im Bereich der Accessability ausgezeichnet. „Als Performerin identifiziert sie sich als Künstlerin mit Sehbehinderung. Nicht zuletzt diese Selbstbezeichnung lässt sie in ihrer performativen Praxis mit den Grenzen interagieren […] Sie entdeckt zusammen mit anderen Künstler*innen in gegenseitigem Austausch und Voneinander-Lernen neue Fähigkeiten und entwickelt zeitgenössische Formen des künstlerischen Ausdrucks. […] Das ermöglicht nicht nur neue ästhetische Ansätze in Tanz und Performance, sondern in der heutigen Kultur und Gesellschaft als Ganzem.“

Die Preisverleihungen finden im Rahmen einer Tanz-Gala am Samstag, den 14. Oktober um 18 Uhr im Aalto-Theater Essen statt. Das detaillierte Programm wird im Sommer veröffentlicht. Der Vorverkauf für die Veranstaltung beginnt am 10. Juni über das Ticket Center der Theater Essen. Die Tanz-Gala wird außerdem als Live-Stream zur Verfügung stehen.

Redaktion