Stefan Sixt Spezial: Heute schon Bitcoin gekauft?
Zweimal in über zehn Jahren habe ich an dieser Stelle das Thema Altersvorsorge angesprochen, und ich hatte jeweils zwei Dinge empfohlen: 1. langfristig zu investieren und 2. Aktien zu kaufen. Bei der ersten Empfehlung, Anfang 2009, stand der deutsche Aktienindex DAX bei 5.000 Punkten, dann, im zweiten Beitrag 2017, war er auf gut 10.000 geklettert. Heute hat der DAX bereits die 14.000-Punkte-Marke hinter sich gelassen. Das sind 180 Prozent in zwölf Jahren oder zwölf Prozent pro Jahr. Eine echte Erfolgsstory also.
Allerdings, und das soll nicht verschwiegen werden, brauchte man auch gute Nerven. 2016 fiel der DAX von immerhin 12.000 auf 9.300 Punkte. Und mit der Corona-Krise sackte er im März 2020 kurzfristig von 13.700 auf 8.900 Punkte ab. Mit anderen Worten: Wer in der Krise ängstlich seine Aktien verkaufte, griff ins sprichwörtliche Klo. Langfristig orientierte und gelassene Anleger hingegen konnten ihr Investment von 2009 in gut zehn Jahren fast verdreifachen. Insider nennen diese Strategie “buy and hold”.
Aber lassen Sie uns in die Zukunft schauen! Ich empfehle meinen Freunden nach wie vor, für ihre
Altersvorsorge in Aktien zu investieren, sei es mit größeren Einmalbeträgen oder monatlich über
Aktien-Sparverträge. Und das, obwohl in der klassischen Geldanlage festverzinsliche Staatsanleihen
als „sicher“ und Aktien als „riskant“ gelten.
Sind nun Aktien wirklich „riskant“? Nein, nur das Risiko kurzfristiger Kursschwankungen ist groß – siehe Corona-Krise im März. In der langfristigen Betrachtung hingegen haben Aktien eine sehr positive Entwicklung aufzuweisen. Und sind Staatsanleihen wirklich „sicher“? Nein, nur die Rückzahlung ist sicher. Zwischenzeitlich aber vernichten Staatsanleihen durch die heute üblichen „Negativzinsen“ langfristig das eingesetzte Kapital. Mit supersicheren Bundesanleihen werden in zehn Jahren (!) aus 10.000 Euro exakt 9.500 Euro, von happigen Bankgebühren ganz zu schweigen.
Aber noch einmal: Warum sehe ich auch heute die Entwicklung des Aktienmarktes in den kommenden
Jahren so positiv? Zum einen sorgen die Zentralbanken weltweit für eine anhaltende Null-Zins-Phase. Das motiviert immer mehr Anleger dazu, Aktien (und Immobilien) zu kaufen. Zum anderen ist durch die weltweit erzwungene Corona-Pause enormes Sparpotential entstanden. Geld, das nicht für Flugreisen, Restaurantbesuche und Tanzunterricht ausgegeben wurde, fließt (unter anderem) an die Börse. Die Konsequenz: die Kurse steigen.
Klingt logisch, oder? Leider ist es nicht ganz so leicht, diese Erkenntnis in die Praxis umzusetzen.
Sollen Sie jetzt also Tesla kaufen, Bitcoin oder doch lieber Biontech, den Hersteller des Corona-
Impfserums? Dreimal NEIN! Machen Sie einen Plan, halten Sie sich – je nach Alter – ein paar
Jahrzehnte daran und genießen Sie die Früchte im Ruhestand. Im nächsten Heft von “Dance for
You Magazine” mache ich Ihnen einen konkreten Vorschlag, wie Sie diese Strategie in die Praxis
umzusetzen können.