Reid Anderson © Roman Novitzky
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Stuttgart verlässt einen nie! REID ANDERSON

Leseprobe

Der Mann braucht keine spezielle Präsentation, sein Name genügt, um auf Anhieb nicht nur an Porsche, sondern an High-Class-Ballet und Stuttgart zu denken. 1969 war Reid Anderson dabei, als Genius John Cranko seine Kompanie, das Stuttgarter Ballett, schlagartig berühmt machte. 27 Jahre später – mit 10 Jahre Unterbrechung als Ballettdirektor in Kanada wurde er zum Ballettdirektor und später Intendant der Kompanie, die er bis heute seine „Familie“ nennt. Nach 39 Jahren im Dienste des Stuttgarter Balletts, die letzten 22 als Ballettintendant, verabschiedet sich Reid Anderson auf eigenen Wunsch Ende Juli in den Ruhestand und hinterlässt eine der international renommiertesten Kompanien mit einer assoziierten Schule. Kurz vor seinem Abschied gab er ein sehr persönliches und nachdenkliches Interview.

Wie sehen Sie bei den heutigen Herausforderungen die Entwicklung von Ballett und Tanz in Deutschland?

Deutschland ist ein Land der Vielfalt. Es gibt größere und kleinere Kompanien, klassische oder moderne mit verschiedensten Angeboten, verschiedenen Richtungen und auch Meinungen, was der Tanz anzubieten hat. Im großen und ganzen ist das ein guter Mix, es sprudelt richtig.

Reid Anderson © Roman Novitzky

Auf welche Ereignisse der letzten Spielzeit haben Sie sich am meisten gefreut?

Es war ein wunderbares Jahr! Ich habe mich auf das Wiedersehen mit „Lulu“ gefreut. Wir haben das Stück in den letzten zehn Jahren nicht mehr hier aufgeführt, ich war sehr froh darüber, als Christian Spuck zusagte. 2003 war dies ein großes Ereignis in Stuttgart, mein erstes neues abendfüllendes Ballett. Außerdem war ich glücklich, wie gut unser Corps de ballet, besonders die Frauen, in „Schwanensee“ getanzt hat. Ein toller Moment war die Rückkehr von „La Fille mal gardée“, das erste Ballett von Frederick Ashton, das ich 1967 auf der Bühne gesehen habe, als ich auf der Royal Ballet School war. Und nicht zuletzt der Ballettabend „Die Fantastischen Fünf“, ein gelungener Abend und ausverkauft wie allen anderen Produktionen!…

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