Der Bekenntniskünstler
von Vesna MLAKAR
Osiel Gouneo glaubt an eine positive Entwicklung der Tanzkunst, in der künstlerisches Know-how Vorrang vor Herkunft und Aussehen hat. Zudem tritt er generell für einen offenen Diskurs in der Ballettwelt ein, der keine sich gegenseitig verdammenden Fronten kennt.
Er gehört zu den absoluten Spitzentänzern der klassischen Ballett-Szene. Eine Tänzergeneration nach seinem kubanischen Landsmann und prägenden Vorbild Carlos Acosta hat Osiel Gouneo eine vergleichbare Karriere hingelegt. Längst wird er selbst nicht nur in Tänzerkreisen als Idol bewundert. Dabei wurde er mit erheblichen Herausforderungen und Hürden konfrontiert. Unerwartete Ablehnung oder verletzungsbedingte Auszeiten sind auch Teil seiner persönlichen Erfolgsgeschichte: „Ich bin dankbar für diese Erfahrungen. Ohne sie könnte ich heute meine Stimme zu all den Problemen nicht erheben.“ Die Notwendigkeit, in einer zunehmend aus den Fugen geratenen Zeit mit einem eigenen „moralischen Kompass“ Stellung zu beziehen, hat sich für ihn fast zwangsläufig ergeben: „Mich als Opfer zu sehen, liegt mir nicht. Aber es gibt auf der ganzen Welt eben sehr wenige Tänzer wie mich.“

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