Von Halberstadt in die Welt des Tanzes. Stationen auf dem Weg zum Choreografen.
In seiner Choreografie löse die Bewegung Emotionen aus, die jenseits von Worten liegen, so ein Rezensent 2018 anlässlich der Uraufführung des Balletts „Der Sandmann“ mit dem gerade durch Beate Vollack neu aufgestellten Ballett der Oper in Graz. Schon zuvor hieß es zu Andreas Heises Choreografie in Benjamin Brittens Oper „Der Tod in Venedig“ beim Garsington Opera Festival in England, dass hier jede Sequenz die innersten Gefühle aller Figuren vermittle. Für den Rezensenten der „Financial Times“ stand fest, dass Heises choreografische Szenen zu den Höhepunkten der Inszenierung gehörten.
Daran zeigt sich, wie sich für Andreas Heise, zunächst als Tänzer, jetzt als Choreograf, die Genres zusammenfügen. In aktuellen Arbeiten, „Die Winterreise“ von Franz Schubert oder „Mozart – Selig neben Dir“, führt er Tanz, Gesang und Klang in eine Trias, die innere Bewegungen auszulösen und Horizonte der Wahrnehmung weit zu öffnen vermag. Hierzu fügt sich in ästhetischer Konsequenz, dass Andreas Heise derzeit an seiner choreografischen Uraufführung zu Franz Schuberts Liederzyklus „Schwanengesang“ arbeitet – wiederum mit dem Ballett der Oper in Graz.
Der Weg in die Welt des Theaters begann für Andreas Heise in Halberstadt. Die Mutter tanzte dort im Ballett, der Vater sang im Chor. Zunächst war es die Musik, die ihn als Kind faszinierte. Mit 15 Jahren wusste er, dass er tanzen wollte, aber auch, dass er eigentlich zu alt war für die Aufnahme an der Dresdner Palucca-Schule, wohin es ihn zog. Er wagte und gewann. Er wurde 1994 angenommen, ein Jahr darauf begann die vierjährige Ausbildung, die er erfolgreich abgeschlossen hat…
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