Maria Magdalena Ludewig, Foto Simon Hegenberg
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Kuratorin der Wiesbaden Biennale Maria Magdalena Ludewig tödlich verunglückt

Maria Magdalena Ludewig, Kuratorin und Leiterin der Wiesbaden Biennale, ist tödlich verunglückt. Am 31. Dezember 2018 wurde sie auf Fuerteventura von einer Atlantik-Welle ins offene Meer gezogen. Gemeinsam mit Martin Hammer hatte Maria Magdalena Ludewig 2016 und 2018 die Wiesbaden Biennale des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden künstlerisch gestaltet und dabei international bedeutende Gruppen und Künstler aus den Bereichen Theater, Performance und Bildende Kunst in die hessische Landeshauptstadt geholt, darunter Rabih Mroué, Gob Squad, Romeo Castellucci, Dmitry Krymov, Florentina Holzinger, Roger Ballen, Markus Öhrn oder Dries Verhoeven. Auch die Errichtung der umstrittenen goldenen Erdoğan-Statue auf dem Platz der deutschen Einheit und die Installation eines REWE-Marktes im Foyer des Staatstheaters gehörten zu den von Ludewig und Hammer im Rahmen der Biennale verantworteten Projekten.

Maria Magdalena Ludewig, 1982 in Lübeck geboren, studierte Philosophie in Hamburg und Berlin sowie Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie arbeitete als freie Produzentin sowie als Regisseurin und inszenierte u.a. am Hamburger Schauspielhaus und an den Sophiensaelen Berlin, vor allem aber seit 2007 regelmäßig auf Kampnagel Hamburg – zuletzt hatte dort im Oktober 2017 ihr Projekt »Übung in Trauer – Excercise in Mourning« Premiere. 2014 setzte Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer als Kuratoren der Wiesbaden Biennale ein. Maria Magdalena Ludewig wurde 36 Jahre alt.

Uwe Eric Laufenberg zum Tod von Maria Magdalena Ludewig

Maria Magdalena Ludewig ist tot.

Maria Magdalena verunglückte an Silvester, dem 31. Dezember 2018, auf einer kanarischen Insel, in einer Welle, von der sie überrascht und unerwartet von einem Felsvorsprung gerissen wurde.

Alle Mitarbeiter des Hessischen Staatstheaters sind unfassbar traurig über diesen unersetzbaren Verlust.

Maria Magdalena hat mit unbändiger Kraft, Energie und Phantasie zwei Wiesbaden Biennalen gemeinsam mit Martin Hammer geleitet und kuratiert, sie hat uns befeuert, begeistert, über alle Grenzen getrieben und ist gleichzeitig immer der gute Geist all ihrer Künstler*innen gewesen.

Sie hat Spuren in uns allen hinterlassen, die unauslöschlich sind.

»This ist Not Europe« und »Bad News« hießen ihre, unsere Biennalen. Diese Nachricht ist die traurigste »Bad News«, die wir versenden können.

Die christliche, frohe Botschaft, die auch dahinter steht, ist:

Jedes Menschenleben ist einzigartig.
Wir enden hier. Wir leben weiter.

Maria Magdalena Ludewigs Leben wird einzigartig, vollkommen und unvergesslich sein.

Sie ist vorgegangen.
Auch wenn sie viel zu früh von uns gegangen ist.

Pressetext