Großer Erfolg für Sasha Waltz: Ihre Choreografie „In C“ ist für den in New York vergebenen „Bessie“ in der Kategorie „Outstanding Choreographer/Creator“ nominiert.
Am 16. Dezember werden dann in der Chelsea Factory, einem allen Sparten offenstehenden Kunstraum in Manhattan, in einer live gestreamten Gala die tatsächlichen Gewinner bekanntgegeben. Der renommierte Dance and Performance Award „Bessie“ ehrt seit 1984 herausragende Arbeiten in New York City aus dem Bereich Tanz. Der Preis erinnert an die in Hannover geborene amerikanische Pädagogin und Choreografin Elisabeth Schönberg (1906-1997), die Kurse auch bei Émile Jaques-Dalcroze in Hellerau besuchte, in Dresden Aufführungen von Mary Wigman sah und kurz bei Martha Graham tanzte. Nach einer Verletzung wandte sie sich der Lehre zu und unterrichtete bis zu ihrem Tod an der Juilliard School. Zu ihren berühmtesten Schülern zählen Merce Cunningham, Jerome Robbins, Meredith Monk und Lucinda Childs.
„In C“ von Sasha Waltz & Guests wurde im März 2021 in einem Livestream aus dem Berliner Radialsystem uraufgeführt und inzwischen bei Gastspielen in Ludwigsburg, Köln, München (s. DfY 101), Barcelona, New York, Marl und Rom gezeigt. Das Stück ist eine Exkursion in die Welt der Minimal Music und basiert auf Terry Rileys gleichnamiger offener Komposition von 1964. Sasha Waltz entwickelte dazu mit ihrem Ensemble choreografisches Material, das einer ähnlich variablen Struktur folgt und so Raum für stets neue Varianten gestattet – als ein experimenteller, konstant sich fortspinnender Prozess gemäß dem langjährig erprobten Arbeitsansatz der Choreografin, als ein Dialog zwischen Tanz, Musik und Raum.
Vom 8. bis 11. Dezember wird „In C“ live mit dem Mahler Chamber Orchestra im Radialsystem zu sehen sein.
Volkmar Draeger