Shale Wagman in „Tschaikowski-Ouvertüren“, Ch. Alexei Ratmansky, Bayerisches Staatsballett © Carlos Quezada
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Die Heimatlosen. Wie gelingt eine erfüllte Tänzerkarriere?

von Angela REINHARDT

Im Juli feierte Friedemann Vogel sein 25-jähriges Jubiläum im Stuttgarter Ballett: er hat seine gesamte Karriere in einer einzigen Kompanie verbracht, natürlich mit sehr vielen Gastspielen auf der ganzen Welt, aber mit einer Basis zuhause. Kurz zuvor hatte Shale Wagman, genau wie Vogel ein ehemaliger Prix-de-Lausanne-Gewinner, seinen Wechsel in die nun bereits dritte Kompanie seiner Karriere bekannt gegeben: Vom Bayerischen Staatsballett, wo er als Solist tanzte, geht der Kanadier zum Pariser Opernballett, wo er sich beim alljährlichen externen Wettbewerb für Tänzer, die nicht aus der eigenen Akademie stammen, einen Platz im Corps de ballet ertanzte. Welchen Grund mag der 24-Jährige dafür haben? Er wurde nicht vom Direktor eingeladen und dürfte aufgrund einer legendär undurchlässigen Hierarchie erst mal im Corps de ballet stecken bleiben. Die letzten Étoiles, die nicht aus der Pariser Schule kamen, brauchten zehn Jahre zum Aufstieg ganz nach oben – wird Wagman diese Geduld aufbringen? Ging ihm der Aufstieg in München nicht schnell genug, ist der charismatische Solitär mit seinem leichten, eleganten Stil einer dieser typischen Instagram-Tänzer, die wie freie Elektronen durch die Tanzwelt schießen, von Gala zu Gala?

Friedemann Vogel in „Symphony No. 2 ‚Under the Trees‘ Voices‘“, Ch. David Dawson © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

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