Seit April ist er neuer Erster Solist im Staatsballett Berlin: David Soares. Geboren wurde er in Cabo Frio östlich von Rio de Janeiro, einer Metropole direkt am Atlantischen Ozean, bereits 1503 vom italienischen Seefahrer Amerigo Vespucci bereist, gegründet dann 1615, heute mit etwa 215.000 Einwohnern. Als Tänzer geboren wurde er ab 2010 an der Schule des Bolschoi-Balletts in Moskau, 2015 dann gleich in das berühmte Ballett engagiert, bald zum Leading Soloist befördert. Grund genug, ihn nach seinem ungewöhnlichen Weg zu befragen.
Vor wenigen Tagen haben Sie als Prinz Desiré Ihr Debüt beim Staatsballett Berlin gegeben, mit einer Einstudierung in Rekordzeit – und blitzsauber in den Raum gemeißelten Posen!
Ganz neu ist der Zeitdruck für mich nicht, obwohl es mein erstes „Dornröschen“ ist. Auch beim Bolschoi bleibt für Einstudierungen wenig Zeit. Das bringt Energie und Emotionen für die Vorstellung ein. Zwar bin ich froh, dass mein Einstand erfolgreich verlief, doch ich weiß, ich kann es besser machen, mein Körper hat noch Reserven. Alles war brandneu für mich: Bühne, Theater, die Menschen um mich herum und auch meine Partnerin Ksenia Ovsyanick. Insgesamt fühle ich mich aber sehr willkommen hier!
Sie haben inzwischen mit Marcia Hadydée auch den Part der Carabosse studiert. Welche Rolle mögen Sie lieber?
Das technische Schrittmaterial für den Prinzen habe ich in der Schule gelernt, als Carabosse kann man sich selbst mehr ausdrücken, hat mehr Spaß auf der Bühne. Es ist meine erste Zusammenarbeit mit Marcia Haydée: eine brasilianische Choreografin mit legendärer Karriere studiert einen brasilianischen Tänzer ein! Sie hatte ja auch meine Premiere besucht. Bei den Proben erklärte sie die Rolle, gab mir dennoch Freiheiten und führte mich zu meiner Interpretation…
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