Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, in den letzten zwölf Monaten ist nicht alles zum Stillstand gekommen. Für die sächsische Breaking-Crew „The Saxonz“ sieht es sogar ganz rosig aus, wenn man das mal optimistisch formulieren darf. Bereits seit 2013 ist der lose Zusammenschluss von Breakern am Werkeln und gibt Kurse für Kinder und Jugendliche, allerdings immer irgendwo eingemietet. „Bei Doppelbelegungen waren wir stets die ersten, die rausgeflogen sind“, erläutert Felix „Rossi“ Rossberg, der von Anfang an dabei ist. Damit hat es seit letzten November ein Ende, denn die Truppe konnte eigene Räume beziehen.

Die Tatsache, dass dort coronabedingt noch keine Kurse stattfinden, war nicht direkt das Problem. Über ein Crowdfunding auf startnext konnten für grundlegende Renovierung mehr als 8700 Euro gesammelt werden. Das Parkett ist inzwischen abgeschliffen, eine Musikanlage ist installiert. Es könnte also losgehen.

Die Räume allein sind aber nur die sichtbare Komponente. Seit zwei Jahren gibt es mit dem Verein „84’TIL“ feste Strukturen. Professionalisierung und Institutionalisierung sind hier die Stichwörter. Das Internationale Olympische Komitee hat Breaking zur olympischen Disziplin gemacht. Die Premiere soll es 2024 in Paris geben. Gleichzeitig, dies der Haken, ist Breaking als Sportart der Welttanzsportvereinigung zugeordnet. Ursprünglich wurden die Battles als kulturelles Ereignis aufgefasst. Mittlerweile sieht auch Felix Rossberg hier einen hohen Leistungsfaktor. Manche der Kids trainieren fast täglich.
Der schmale Grat zwischen Tanz und akrobatischem Sport ist zwar schon immer grundlegend gewesen, erschwert aber eben die organisatorischen Strukturen. Das bemerkt auch Felix Rossberg: „Wenn Breaking jetzt olympisch ist, gilt es als Sport, gilt damit nicht mehr als Kultur und wird so von A nach B geschoben. Wie richtet man also die Satzung eines Vereins aus, auf Kultur oder auf Sport?“
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