Goyo Montero mit Staatsminister Markus Blume © Axel König
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Auszeichnung für Goyo Montero

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht Ballettdirektor und Chefchoreograf des Staatstheaters Nürnberg „Pro meritis“-Auszeichnung.

Goyo Montero, seit 15 Jahren Ballettdirektor und Chefchoreograf am Staatstheater Nürnberg, hat die „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“-Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst erhalten. Die Verleihung fand am 4. Juli im Haus der Kunst in München statt.
Staatsminister Markus Blume würdigte in der Laudatio die besonderen Verdienste Monteros für die Kunst im Freistaat: „Sie haben die Metropolregion Nürnberg zu einer Metropole des Tanzes gemacht. Mit Ihrem Schaffen erzählen Sie Geschichten, vertanzen Gefühle und überschreiten Grenzen. Als ‚kreatives Energiebündel‘ haben Sie eine Strahlkraft weit über Franken hinaus entwickelt.“

Goyo Montero: „Als Künstler kann ich nur so gut sein, wie die Menschen, die meiner Vision folgen. Deshalb bin ich meinem gesamten Team am Staatstheater Nürnberg sowie allen Tänzerinnen und Tänzern dankbar, dass ich diese Vision verwirklichen konnte. Die Auszeichnung ist für mich Impuls und Motivation für alles Kommende.“
Die aktuelle Jubiläumssaison des Staatstheater Nürnberg Balletts gipfelt im Juli in zwei Highlights: Am 13. Juli feiert die Retrospektive „Boîte-en-valise“ Premiere im Opernhaus, die prägende Werke von namhaften Gast-Choreografen mit einer Uraufführung von Goyo Montero vereint. Es werden Ausschnitte aus Signaturwerken von Mauro Bigonzetti, Nacho Duato, Mats Ek, Alexander Ekman, William Forsythe, Johan Inger, Ohad Naharin und Christian Spuck sowie eine Neukreation von Goyo Montero gezeigt.

Am 21. und 22. Juli findet auf Initiative des Fördervereins „Ballettfreunde Staatstheater Nürnberg e.V.“ die „IV. Internationale Ballettgala“ im Staatstheater Nürnberg statt. Zahlreiche Größen der internationalen Tanzszene werden das Opernhaus beehren, die auf Einladung von Ballettdirektor Goyo Montero nach Nürnberg kommen. Darunter die Weltklasse-Solistin Diana Vishneva sowie erste Solisten und Solistinnen des Ballett Zürich, Schwedischen Nationalballett, Les Ballets de Monte-Carlo, Gauthier Dance Stuttgart, Birmingham Royal Ballet und erstmals vom Norwegischen Nationalballett. Selbstverständlich sind im Programm auch die Tänzerinnen und Tänzer des Staatstheater Nürnberg in Choreografien ihres Spartenleiters zu erleben.
Um herausragende Persönlichkeiten zu ehren, verleiht der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst seit dem Jahr 2000 für besondere Verdienste um Wissenschaft und Kunst die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“. Zielrichtung dieser Ehrung ist es, neben der Würdigung dieser Persönlichkeiten Kultur wieder als Einheit zu begreifen. Pro Jahr werden grundsätzlich nur bis zu acht Auszeichnungen vergeben.


Goyo Montero © Günter Distler

Zur Person:

Goyo Montero absolvierte seine Ausbildung zunächst bei Carmen Roche und dann am Königlichen Konservatorium für Professionellen Tanz in Madrid und an der Schule des Kubanischen Nationalballetts. Als Tänzer wurde er u. a. 1994 mit dem Prix de Lausanne sowie der Goldmedaille und dem Großen Preis beim
Internationalen Ballettwettbewerb Luxemburg ausgezeichnet. Kritiker des Dance Europe Magazine nominierten ihn als Besten Tänzer der Saison 2003/2004. Goyo Montero war Erster Solist an der Deutschen Oper Berlin und Solist an der Oper Leipzig, dem Staatstheater Wiesbaden und dem Königlichen Ballett
Flandern. Als Gastsolist wurde er u. a. vom Mexikanischen Nationalballett, dem Perth City Ballet und dem Ballet d’Europe zur Zusammenarbeit eingeladen.
Als Choreograf kreierte er u. a. Werke für Les Ballets de Monte Carlo, Royal Ballet London, Birmingham Royal Ballet, Zürich Ballett, Staatsballett Hannover, Perm Opera Ballet/Diana Vishneva Context Festival, National Ballet Sodre, Maggio Danza, Compañia Nacional de Danza, Acosta Danza, Deutsche Oper Berlin, Oper Kiel, Ankara and Izmir State Ballet, Modern Dance Turkey, Company Gregor Seyffert, Ballet Carmen Roche, National Ballet of Cuba, und Ballet de Teatres de la Generalitat Valenciana.

Goyo Monteros Choreografie „Imponderable“ für Acosta Danza wurde im September 2017 am Sadler’s Wells Theatre London uraufgeführt und ist seitdem weltweit im Programm der Compagnie auf Tournee. Monteros Stück „Asunder“, beauftragt von Diana Vishnevas Context Festival, wurde im November 2017 am Stanislawski Theater Moskau, am Marinskij Theater St. Petersburg und am Sadler’s Wells London präsentiert. Zudem erhielt „Asunder“ 2019 eine Nominierung für den Russischen „Golden Mask Award“ in der Kategorie „Beste
Choreografie“. Im November 2021 feierten mit dem Birmingham Royal Ballett am Sadler’s Wells London Goyo Monteros Choreografie „Chacona“ sowie ein neues Pas de deux, kreiert für Alessandra Ferri und Carlos Acosta, Premiere.
Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Goyo Montero Direktor und Chefchoreograf des Staatstheater Nürnberg Ballett. Seine Choreografien für das Staatstheater Nürnberg Ballett umfassen seitdem 23 Uraufführungen. In der Spielzeit 2020/2021 realisierte der Ballettdirektor in Zusammenarbeit mit BR-KLASSIK –
Studio Franken den Ballettfilm „S. Prokofjew ‚Peter und der Wolf‘ – Ein Tanzstück ‚Über den Wolf‘ von Goyo Montero“ sowie die Filmversion seiner Neukreation „Blitirí“.

Seit 2019 ist Goyo Montero zudem Hauschoreograf der Compagnie Acosta Danza. Eine langjährige Beziehung verbindet Goyo Montero mit dem Prix de Lausanne: 2012 und 2017 war Goyo Montero Mitglied der Jury und von 2013 bis 2016 waren seine Choreografien Bestandteil des zeitgenössischen Repertoires dieses Wettbewerbs. 2017 waren Monteros Werke ferner Teil des Internationalen Ballett- und Choreografie-Wettbewerbs in Peking, China. 2018 kreierte Goyo Montero mit 51 ausgewählten Studierenden der Partnerschulen des Prix de Lausanne eine neue Choreografie unter dem Titel „Pulse“, zur Musik von Owen
Belton. Ein solches choreografisches Projekt wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Prix de Lausanne realisiert. Anlässlich des 50. Geburtstages dieses herausragenden Wettbewerbs war Goyo Montero im Februar 2023 ein weiteres Mal eingeladen, ein choreografisches Projekt mit ausgewählten Ballettstudenten zu entwickeln, das unter dem Titel „Bold“ seine Premiere feierte.

Goyo Montero wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Preis „Villa de Madrid“, dem 1. Preis des Iberoamerikanischen ChoreografieWettbewerbs, dem Preis „Villanueva“ (verliehen von der UNEAC Vereinigung kubanischer Autoren und Journalisten), dem Preis „Teatro de Madrid“ und als Tänzer und Choreograf den „Premio Nacional de Danza“ des spanischen Ministeriums für Kultur. Goyo Montero wurde mit dem Kulturpreis der IHK der Mittelfränkischen Wirtschaft (2009) und dem Kulturpreis Bayern (2014)
ausgezeichnet. Unter der Direktion von Goyo Montero wurde dem Staatstheater Nürnberg Ballett 2018 der „Deutsche Tanzpreis“ für „herausragende Entwicklung im Tanz“ verliehen. 2023 erhielt Goyo Montero die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ des Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft
und Kunst, eine der höchsten Anerkennungen des Kulturstaates Bayern zur Ehrung herausragender Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst.