DVD-Aufnahmen „Les Pointes“ mit Étoile Isabelle Ciaravola (Studio Lifar)
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Andrey Klemm und sein Alltag als Ballettmeister der Pariser Oper

Andrey Klemm, man weiß: Sie sind Ballettmeister an der Pariser Oper und weltweit gefragt als Pädagoge. Ihr Werdegang ist weniger bekannt. Auch Sie haben eine ganz normale Tanzausbildung hinter sich, wollten Tänzer werden.

Aber ja. Mein Lehrer an der Bolshoi-Ballettakademie war kein geringerer als Alexander Bondarenko. Abgeschlossen habe ich 1985 mit dem roten Diplom, was mit der Goldmedaille früherer Zeiten vergleichbar wäre. Ein erstes Engagement führte mich an das Klassische Ballett Moskau – damals alles andere als eine zweitklassige Kompanie, was sich auch an so prominenten Tänzerpersönlichkeiten wie Alexander Godunov, Irek Mukhamedov, Vladimir Malakhov oder Galina Stepanenko ablesen lässt, die ihr zeitweilig angehörten. Herausfordernd war auch das Repertoire: Neben der obligaten Klassik interpretierten wir Choreografien von Alberto Alonso, Maurice Béjart, Pierre Lacotte, Roland Petit und dem damals in der Sowjetunion noch missachteten George Balanchine.

1994 gingen Sie nach Deutschland.

Dreieinhalb Jahre tanzte ich in Bonn unter Valery Panov, bevor ich an das Ballett der Staatsoper Unter den Linden wechselte – zunächst noch als Tänzer, 2001 auch als Ballettmeister. Seit 2007 arbeite ich nun schon als Ballettmeister in Paris, und ich tanze bei Gelegenheit noch immer – in „Bernardas Haus“ von Mats Ek etwa, als Monsieur Duval in John Neumeiers „Kameliendame“, in der „Paquita“ von Pierre Lacotte und in anderen Werken…

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Ballet dancing couple © Canva