Kritiken

KRITIKERUMFRAGE – NOMINIERUNG FÜR DIE BESTEN DER SPIELZEIT 2018/19

Aus welchen Ensembles ragen Tänzer heraus? Wo verstehen es Choreografen, das Publikum zu berühren, durch ihre Kunst zu begeistern? Dance For You Magazine hat seine Korrespondenten nach Höhepunkten der Saison 2018/19 befragt. Je nach Region und beruflichem Radius sind die Antworten unterschiedlich breit ausgefallen; nicht jeder hatte Gelegenheit, Top-Kompanien oder Top-Tänzer in Fülle zu sehen. Herzlichen Glückwunsch allen ausgewählten TänzerInnen, ChoreografInnen und Kompanien!
What were the best dancers, best choreographies, performances and dance companies of the year? Our team of editors and writers nominated the best we saw in the season 2018/19. Congratulations for all the nominated artists and companies!

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VOLKMAR DRAEGER

BESTE TÄNZER
Elisabeth Schwartz als Jerome Bels hingebungsvoll erhellende Interpretin der „Isadora Duncan“
Marian Walter, Staatsballett Berlin, für seine konstanten Spitzenleistungen

BESTER NACHWUCHSTÄNZER
Mihael Belilov, Magdeburg, brillant und expressiv als Gonzalo Galgueras „Dracula“

BESTE CHOREOGRAFEN
Andonis Foniadakis, Annabelle Lopez Ochoa, Ihsan Rustem für ihre Hommage „Dance me / Leonard Cohen“ bei Les Ballets Jazz de Montreal

BESTE PRODUKTION
„The Thread“ von Russell Maliphant als weich gezeichneter Fries griechischer Folklore

BESTE KOMPANIEN
Ballet de Lorraine, Nancy, für seine Cunningham-Rekonstruktionen
São Paulo Dance Company für ihr unbändiges Tanztemperament
Complexions Contemporary Ballet, New York, für seine bestechenden Persönlichkeiten in „Star Dust“

HARTMUT REGITZ

HERAUSRAGENDE TÄNZERPERSÖNLICHKEIT
Friedemann Vogel, Stuttgarter Ballett, in „Mayerling“ von Kenneth MacMillan

BESTE TÄNZER
Olga Smirnova, Bolschoi Ballet Moskau, als Gast in „Anna Karenina“ von John Neumeier in Hamburg
Ksenia Ovsyanick, Staatsballett Berlin, in beiden Solopartien in „La Bayadére“ von Marius Petipa/Alexei Ratmansky, als Tatjana in „Onegin“ von John Cranko und „Oval“ von Richard Siegal
Esteban Berlanga, Ballett Zurich, als „Nijinski“ von Marco Goecke

BESTE NACHWUCHSTÄNZERIN
Diana Ionescu, Stuttgarter Ballett, als Kronprinzessin Stephanie in „Mayerling“ von Kenneth MacMillan

BESTE CHOREOGRAFEN
Edward Clug, Stuttgarter Ballett, Bolschoi Ballett, Dance Company Osnabrück
Marco Goecke, Nederlands Dans Theater, Gauthier Dance, Ballet de l’Opera de Paris
Sharon Eyal, Staatsballett Berlin, Gauthier Dance

BESTE PRODUKTIONEN
„Die Winterreise“ von Christian Spuck, Ballett Zürich
„Die sechs Brandenburgischen Konzerte“ von Anne Teresa de Keersmaeker, Rosas, bei der Uraufführung in der Volksbuhne Berlin
„One of a Kind“ von Jiři Kylian, Stuttgarter Ballett

BESTE KOMPANIE
Das Stuttgarter Ballett unter der neuen Intendanz von Tamas Detrich

DAGMAR ELLEN FISCHER

HERAUSRAGENDE/R TÄNZERPERSÖNLICHKEIT
Eric Gauthier, weil die dritte Ausgabe seines Festivals „Colours“ den Tanz noch naher ans (bislang nicht infizierte) Publikum und damit zurück an die Basis bringt

BESTE/R TÄNZER/IN
Maurus Gauthier in der WA „Affi“ von Marco Goecke beim Festival „Tanz Theater International“ in Hannover

BESTE/R NACHWUCHSTÄNZER/IN
Sara Ezzel, wegen ihrer Wandlungsfähigkeit im Bundesjugendballett

BESTE/R CHOREOGRAF/IN
Marc Jubete, Aleix Martínez, Edvin Revazov für „Shakespeare – Sonette“, mit dem sie eine neue Ära beim Hamburg Ballett einläuteten

BESTE PRODUKTION
„Mayerling“ beim Stuttgarter Ballett, in neuer Ausstattung von Jurgen Rose, mit Florian Vogel, aber eben auch mit Egon Madsen, Marcia Haydée und Georgette Tsinguirides, die noch einmal auf die Buhne zurückkehrten

BESTE KOMPANIE
Aszure Barton & Artists für „Where There’s Form“

ALEXANDRA KARABELAS

HERAUSRAGENDE/R TÄNZERPERSÖNLICHKEIT
Johannes Blattner, Theater Pforzheim: psychologisch und darstellerisch grandios als Zeus in Guido Markowitz‘ „Metamorphosen“
Diana Ionescu, Stuttgarter Ballett, als Ehefrau Rudolfs von Osterreich-Ungarn: Entdeckung einer neuen Ballerina

BESTE/R TÄNZER/IN
Emma Kate Tilson, Nationaltheater Mannheim

BESTE PRODUKTION
„Cemetary“ von Patricia Apergi, Athen: herausragend in Körperarbeit und choreografischem Verständnis
„Sanssouci“ von Stephan Thoss, Nationaltheater Mannheim, als gemeinsamer Abend von Oper und Tanz: geniales Konzept, mit dem Thema Zeit/Zeiten inszenatorisch umzugehen
„Midsummer Night‘s Dream“ von Goyo Montero, Theater Nürnberg: psychologisch und fantastisch in toller Balance

BESTE/R CHOREOGRAF/IN
Patricia Apergi, Athen, für „Cemetary“

BESTE KOMPANIE
Aerites Dance Company, Athen

BORIS GRUHL

HERAUSRAGENDE/R TÄNZERPERSÖNLICHKEIT
Sebastian Weber, Leipzig: Stepptanz als Chance gegen inflationäre Beliebigkeiten im zeitgenössischen Tanz

BESTE/R TÄNZER/IN
Jan Casier, Ballett Zurich, als „Nijinski“: schmerzhafte tänzerische Zerreisprobe einer gespaltenen Persönlichkeit
Laura Costa Chaud, Ballett Chemnitz, als Odette: ein unerfüllter Liebestraum, traumhaft getanzt, Spitzentanz als Metapher der Zerbrechlichkeit

BESTE/R NACHWUCHSTÄNZER/IN
Victor Caixeta: von der Staatlichen Ballettschule Berlin zum Mariinsky-Ballett in St. Petersburg, mit bereits erstaunlichem Repertoire, so als Prinz in „Der Nussknacker“

BESTE/R CHOREOGRAF/IN
Joseph Hernandez, Semperoper Ballett Dresden, für seine „Songs for a Siren“ in „Labyrinth“

BESTE PRODUKTION
„Winterreise“ von Christian Spuck, Ballett Zurich: opulentes Theater erschreckender Bilder des Wahns in eiskalter Einsamkeit
„Schwanensee“ von John Cranko, Nationaltheater Prag: als neu ausgestatteter Klassiker, so nah, so zeitgemäß
„Ultimatum“ von Jacopo Godani, Dresden Frankfurt Dance Company: Tanz um Fluch und Chance der Evolution und die Frage, ob wirklich der Mensch an deren Spitze steht

BESTE KOMPANIE
Staatsballett Thüringen mit neuen Chancen und Dimensionen: der Freistaat finanziert ein Elevenprogramm mit jährlich 12 TänzerInnen

NICOLE STRECKER

HERAUSRAGENDE TÄNZERPERSÖNLICHKEIT
Alessandra Ferri als reifes „Role-Model“ und feinnervige Wayne-McGregor-Ballerina in „Woolf Works“

BESTE TÄNZER
Marlúcia do Amaral und Camille Andriot als weis-schwarze Schwanenfrauen in Schläpfers „Schwanensee“
Paul Lazar – mit dem Charme des gelassenen Altmeisters im genialkomischen „Cage-Shuffle“ von Annie-B. Parson

BESTE NACHWUCHSTÄNZERIN
Mackenzie Brown – eine kühne Newcomerin, die Marco Goeckes „Black Swan“ mit atemberaubender Exzentrik verkörpert

BESTER CHOREOGRAF
Martin Schläpfer (Düsseldorf/Duisburg): Sein „Schwanensee“ und seine „Ulenspiegeltänze“ sind duster-poetische Neudeutungen alter Stoffe und voller choreografischer Prunkstücke

BESTE PRODUKTION
„Xenos“ von Akram Khan: Ein Solo, das sein Thema absolut ernst nimmt. So gelingt eine glaubwürdig zornig-traurige Hommage an die Verlierer der Geschichte

BESTE KOMPANIE
Batsheva Dance Company (Israel): Unubertroffen in ihrer erotischen Wucht und ihrer immer wieder verblüffenden Fusion von Stilrichtungen

VESNA MLAKAR

HERAUSRAGENDE  TÄNZERPERSÖNLICHKEIT
Marianela Nuñez, Royal Ballet London, als Nikiya in Natalia Makarovas „La Bayadre“: nach 20 Jahren technisch wie stilistisch überragend, flankiert von Vadim Muntagirov als Solor und Natalia Osipovas Gamzatti als starker Gegenspielerin

BESTE/R TÄNZER/IN
Vadim Muntagirov, Royal Ballet London, für seine superben Spielzeitleistungen
Friedemann Vogel, Stuttgarter Ballett, als Kronprinz Rudolf in Kenneth MacMillans Historienballett „Mayerling“
Natalia Osipova, Royal Ballet London, deren Interpretationskraft Sidi Larbi Cherkaouis „Medea“- Uraufführung zum Erlebnis machte

BESTE/R NACHWUCHSTÄNZER/IN
Gabriel Figueredo, Absolvent der John Cranko Schule, Gewinner Prix de Lausanne 2019, der im Stuttgarter Ballett tanzen wird

BESTE/R CHOREOGRAF/IN
Andrey Kaydanovskiy für den mit schwarzem Humor gespickten Psychothriller „Cecil Hotel“ beim Bayerischen Staatsballett
Marc Jubete, Aleix Martínez, Edvin Revazov, Hamburg Ballett, für ihre drei Kreationen in „Shakespeare – Sonette“ als dichter, düstereindrucksvoller Ballettabend jenseits jedweder Neumeier-Ästhetik

BESTE PRODUKTION
„Bundesjugendballett trifft Shakespeare“ vom Bundesjugendballett
„A Midsummer Night’s Dream“ von Goyo Montero am Staatstheater Nürnberg für die schlüssige Fusion mit Goethes „Erlkonig“

BESTE KOMPANIE
Royal Ballet London für interpretatorische und programmatische Gesamtleistungen
Stuttgarter Ballett in der ersten Spielzeit unter Tamas Detrich

ALESSANDRO BIZZOTTO

OUTSTANDING DANCER
Stéphane Bullion, Paris Opera Ballet, as Armand in “The Lady of the Camellias” (John Neumeier)

BEST DANCER
Valentine Colasante, Paris Opera Ballet, in “Speak for Yourself” (Sol Leon, Paul Lightfoot)
Maia Makhateli, Dutch National Ballet, as a guest with the San Carlo Theatre Ballet, as Odette/Odile in “Swan Lake” (Nunez/Petipa/Ivanov)
Ludmila Pagliero, Paris Opera Ballet, as Cinderella in “Cinderella” (Rudolf Nureyev)

PROMISING YOUNG DANCER
Luca Acri, The Royal Ballet, as Hans-Peter in “The Nutcracker” (Peter Wright)
Yuki Higuchi, The Tokyo Ballet, as the male lead in “The Rite of Spring” (Maurice Bejart)
Diana Ionescu, The Stuttgart Ballet, as Princess Stephanie in “Mayerling” (Kenneth MacMillan)

BEST CHOREOGRAPHER
David Dawson for “Requiem” on stage at the Stopera (Amsterdam)
Sol León and Paul Lightfoot for “Speak for Yourself” restaged at the Paris Opera
Alastair Marriott for “The Unknown Soldier” on stage at the Royal Opera House, London

BEST COMPANIES
Paris Opera Ballet
The Stuttgart Ballet
The Tokyo Ballet

BEST PRODUCTION
“Mayerling” (Kenneth MacMillan) at the Stuttgart Ballet with set and costumes by Jurgen Rose

DEBORAH WEISS

OUTSTANDING DANCER
Vadim Muntagirov, The Royal Ballet

BEST DANCERS
Marcelino Sambé, The Royal Ballet, as The Blue Boy in “Les Patineurs”
Francesca Hayward, The Royal Ballet, as Ondine, Fonteyn Gala
Erina Takahashi, English National Ballet, as Cinderella

BEST PROMISING YOUNG DANCERS
Paris Fitzpatrick, New Adventures, as Romeo in Matthew Bourne’s “Romeo and Juliet”
Cordelia Braithwaite, New Adventures, as Juliet in Matthew Bourne’s “Romeo and Juliet”
Rhys Antoni Yeomans, English National Ballet, Emerging Dancer 2019

BEST COMPANIES
The Royal Ballet
English National Ballet
New Adventures

BEST CHOREOGRAPHERS
Matthew Bourne (“Romeo and Juliet”, New Adventures)
Christopher Wheeldon (“Cinderella” in the round, English National Ballet)
Stina Quagebeur (Nora, English National Ballet)

BEST PRODUCTION
Matthew Bourne’s “Romeo and Juliet” for New Adventures