2/2008 März-April

EDITORIAL MÄRZ-APRIL 2008

 

Dem Beruf des Tänzers wird oft mit Unverständnis begegnet; es gibt viele falsche Vorstellungen darüber, was diese Profession ausmacht. Tatsächlich sind Inhalte und Ziele im Bühnentanz nicht für jeden leicht nachvollziehbar.

Shoko Nakamura, Erste Solotänzerin des Staatsballetts Berlin, vertritt gleichfalls die Meinung, dass die meisten Menschen, obwohl sie viel Bewunderung für das Ballett aufbringen, nicht erkennen, was es wirklich bedeutet, den Weg eines Tänzer, eines Künstlers zu gehen. Man macht sich keine Gedanken darüber, dass eine solche Karriere von Anfang an mit harten persönlichen Entscheidungen und Opfern einhergeht. Viele Tänzer verlassen im Kindesalter ihre Familie, um in einer weit entfernten Stadt an einer renommierten Ballettakademie diesen anspruchsvollen und fordernden Beruf zu erlernen. Unbekannt ist den meisten ebenfalls, wie viele Stunden ein Tänzer im Studio und auf der Bühne verbringt. Vielleicht kennen Sie die leichtfertige Aussage: „Wenn man zu müde ist und Schmerzen hat, dann soll man mit dem Tanzen aufhören!“. Dabei geht es nicht nur darum, dass ein Tänzer nach dem Ende seiner Karriere ein geregeltes Einkommen verliert, sondern auch darum, dass sich sein gesamtes soziales Umfeld über Nacht ändert. Und viel mehr – Künstler zu sein ist ein Wesenszug, mit dem man ewig lebt. Oder wie die US-amerikanische Tänzerin Dawn Hampton einmal sagte: „Tanzen ist nicht Teil deines Lebens – Tanzen ist dein Leben!“.

 

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