1/2011 Januar-Februar

EDITORIAL JANUAR-FEBRUAR  2011

 

Liebe Leser,

 

welche Compagnie kann von sich schon sagen, ein „Ballettwunder“ vollbracht zu haben? Für das Stuttgarter Ballett war es Ende der 1960er Jahre so weit. Damals sprachen Kritiker tatsächlich von einem Wunder, wenn John Cranko mit seinen legendären Tänzern Marcia Haydée, Richard Cragun, Egon Madsen und Birgit Keil auf den Bühnen der Welt auftrat. Dass sich das Stuttgarter Ballett auch nach Cranko und Co noch sein Niveau bewahrt hat, ist auch Reid Anderson zu danken. Seit 14 Jahren ist der ehemalige Star-Tänzer  Intendant der Compagnie. Wie kaum ein anderer ist er mit der Geschichte des Stuttgarter Balletts verbunden, tanzte unter John Cranko und erlebte den kometenhaften Aufstieg dieses Ausnahmeballetts als junger Solist mit.


Dieser großartigen Vergangenheit ist sich Reid Anderson bewusst und so arbeitet er weiter im Dienst von John Cranko, indem er dessen Werke bewahrt und zur Perfektion treibt. Was ihn außerdem für das 21. Jahrhundert interessant macht: dass er aufgeschlossen ist für Neues, dass er unermüdlich nach jungen Talenten sucht und neuen Tänzern wie Choreografen eine Chance gibt.


Vielleicht ist dies das Geheimnis des Stuttgarter Balletts: Tradition wie Innovation in Einklang zu bringen. Mit Stolz kann die Compagnie auf Choreografen zurückblicken, die ihre Karriere beim Stuttgarter Ballett begonnen haben und dann weltberühmt geworden sind: John Neumeier, Jiří Kylián, Wiliam Forsythe und Uwe Scholz. Oder Christian Spuck, der ab 2012 die Nachfolge von Heinz Spoerli beim Zürcher Ballett antritt. Nicht zu vergessen die jüngeren choreografischen Talente, wie der Stuttgarter Hauschoreograf Marco Goecke, Mauro Bigonzetti, Wayne McGregor, Itzik Galili und Kevin O´Day. Im Februar feiert das Stuttgarter Ballett sein 50-jähriges Jubiläum. Wir wünschen das Beste für weitere 50 Jahre!

 

Ihnen, lieben Lesern, einen guten Jahresbeginn und ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2011!

 

Ihre dance for you Redaktion