Viel Sportlichkeit und Aufbruch in eine neue Dimension des Profi-Tanzens
Das Mega-Tanzevent German Open Championships in Stuttgart blieb natürlich auch 2019, im 33. Jahr ihres Bestehens, mega. Die Startzahlen mit 2000 Paaren aus 58 Nationen sprechen für sich. Aber einfach war das nicht, schließlich sind nicht nur in Deutschland immer weniger junge Menschen für das Tanzen zu begeistern. Zudem schwächeln die großen Grand Slam- und Rising Star-Turniere. Um das aufzufangen, hat man zwei ganz neue Turniere für die Standard- und die lateinamerikanischen Tänze kreiert: die ”Under 21”. So konnte man den Stand vom vergangenen Jahr halten, und für die etwas wegbrechenden, jedoch immer noch dominanten Russen kamen 60 Prozent mehr Chinesen, die zunehmend die Siegertreppchen erklimmen. Der Weltverband hat zugesagt, dass Stuttgart bis 2022 Austragungsort der fünfteiligen Grand Slam Serie bleibt – also vorerst alles bestens mit der German Open, zumindest was den Stellenwert im Weltverband World Dancesport Federation angeht und die Motivation der Tänzer, nach Stuttgart zu kommen.
Wirkliche Sorgen bereitet weniger der Druck, eine steigende Tänzerzahl zu präsentieren, als das nötige Geld für diese Mammutveranstaltung aufzubringen. Der Etat liegt immerhin bei 950 000 Euro – und das ist bereits knapp. Die Stadt Stuttgart als Hauptsponsor will sich noch weiter engagieren. Und für nächstes Jahr hat man eine neue Kooperation mit anderen Tanzsportdisziplinen anvisiert: neben den bereits traditionell stattfindenden Boogie-Woogie-Spitzenturnieren wird auch Breakdance zu sehen sein. Eine Kostprobe dazu lieferte die bestens angenommene Performance von Jilou, der derzeit besten deutschen Breakdancerin, die im Juni von der Weltmeisterschaft der Breakdancer in Nanjing eine Bronzemedaille mit nach Hause brachte. Und wie es aussieht, könnte Breakdance das gelingen, wonach Ballroom-Tänzer sich schon Jahre lang sehnen: Breakdance könnte bereits 2024 in Paris bei der Olympiade zu sehen sein. Breakdance als Ausblick in die Zukunft des Tanzens also. Zumindest was die Jugend der Welt angeht.
Erfreulich, dass die Starterzahlen für Kinder und Junioren bei der German Open gestiegen sind – nach wie vor fast ausschließlich in der Hand von Russen und ehemaliger Ostblock-Staaten. Zunahme…
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