Der Italiener Massimo Gerardi, derzeit Ballettmeister der Jugendcompagnie an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper, wird am Theater Görlitz Nachfolger von Dan Pelleg und Marko E. Weigert, die das Haus zum Ende der Spielzeit verlassen. Gerardi hatte sich unter über 40 Bewerbern durchgesetzt. Zuletzt hatte es angesichts der finanziellen Probleme des Theaters Befürchtungen gegeben, dass die Tanzkompanie ganz aufgelöst wird; der Landkreis Görlitz hatte von Intendant Daniel Morgenroth gefordert, Kosten einzusparen, das Theater will aber den Tanz unbedingt halten.
Gerardi wurde in Udine und Reggio Emilia ausgebildet, er tanzte in Florenz, Venedig und beim Aterballetto. In Deutschland war er am Ballett in Augsburg, Nürnberg, Dortmund, Linz und in Oldenburg engagiert. Im Jahr 2000 erhielt er ein Choreografie-Stipendium der Kunststiftung NRW und sammelte Erfahrungen am Nederlands Dans Theater, am Icelandic Ballet Reykjavik, am Göteborg Balletten und an der Komischen Oper Berlin. Als Gast choreografierte er für die Tanzkompanien in Oldenburg, Kiel, Stralsund-Greifswald, Gießen, Aachen, Bielefeld, für die Landesbühnen Sachsen oder das Luzern Musikfestival. In der freien Szene leitete Gerardi von 2003 bis 2012 als Co-Direktor das Tanz- und Theaterkollektiv „movingtheatre.de“ in Köln, 2006 und 2009 wurde er mit dem Kölner Tanztheaterpreis ausgezeichnet. Er war außerdem Dozent für zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und später in der gleichen Funktion an der Palucca-Schule in Dresden, außerdem arbeitete er als Ballettmeister. Seit 2013 präsentiert er auch eigene Produktionen unter dem Label subsTANZ.
