Der Kurator und seine drei Linien
Eine Bilanz der ersten Spielzeit des neuen Leipziger Ballettdirektors Rémy Fichet und ein zaghafter Ausblick
von Torben IBS
Am Ende durften die Tänzerinnen und Tänzer selber ran. Zum Bachfest präsentierten Daniel Róces Gómez, Marcelino Libao und Vincenzo Timpa mit dem Abend „Black Box“ drei Choreografien zu Musik des Leipzig verbundenen Barockkomponisten auf der großen Bühne. Es ist aktive Nachwuchsarbeit von Rémy Fichet, der seit dieser Spielzeit das Leipziger Ballett künstlerisch leitet. Er löste das Leipziger Urgestein Mario Schröder ab, der seit 2010 die künstlerische Leitung und Entwicklung der Kompanie inne hatte. Schröder hatte noch unter Scholz getanzt, dann als Ballettdirektor in zahlreichen Projekten alte Scholz-Ballette neu interpretiert und auch durch eigene Arbeiten das Gesicht des Balletts der Leipziger Oper geprägt.
Fichets Start war, wie so oft nach langen Phasen der Vorgänger, überschattet. Mario Schröder fühlte sich von der Opernleitung intransparent hinausgeworfen, die interne Kommunikation war wohl nicht gerade optimal. Dabei ist Fichet, genau wie sein Vorgänger, ein Eigengewächs des Leipziger Balletts. Hier war er von 2000 bis 2008 engagiert, zuletzt als Solist und danach als künstlerischer Produktionsleiter hinter den Kulissen. In dieser Funktion organisierte er mehrfach das internationale Tanzfestival „Leipzig tanzt!“ an der Oper Leipzig, ein Schaufenster für das lokale Publikum in die Welt des internationalen Tanzgeschehens, mit Gästen wie der Akram Khan Company oder Edward Clug.


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