Editorial – Ausgabe März/April 2004
Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe keine Künstler auf dieser Welt. Keinen Musiker, keinen Sänger, keinen Tänzer, keinen Maler, keinen Bildhauer, keinen Dichter, keinen Buchautor, keinen Schauspieler… Also keine Konzerte, keine Lieder, kein Tanz, keine Bilder, keine Figuren, keine Gedichte, keine Literatur, kein Theater und kein Kino.
Was würde dann noch übrig bleiben in unserem Leben? Arbeit, vielleicht etwas Sport, das Haustier – und sonst? Nicht viel! Auch wenn es uns oft nicht bewusst ist, die verschiedenen Künste in all ihrer Vielfalt bilden einen wichtigen Bestandteil unseres täglichen Lebens. Was aber ist, wenn sich ein junger Mensch für einen beruflichen Weg als Künstler entscheiden will, den Mut hat, all die Ungewissheiten eines Lebens ohne all die Sicherheiten, die ein „normaler“ Beruf scheinbar bietet, auf sich zu nehmen?
Eltern, Freunde, Lehrer, Berufsberater und Bekannte erteilen dann meistens den Ratschlag, doch lieber etwas „Vernünftiges“ zu machen statt sich der „brotlosen Kunst“ zu verschreiben. Angenommen, dies hätten wirklich alle jungen Künstler immer befolgt – wie trostlos würde unsere Welt dann aussehen?
Seien wir also froh, dass sich trotzdem immer wieder Menschen für ihren ganz individuellen Weg entscheiden und dass es die vielfältige Welt der Künstler mit ihren Melodien, mit ihrer Eleganz, ihren Farben, ihren Formen und ihren Geschichten gibt.
Herzlichst,
Ihre Anja Stemmer