Im Alter von 91 Jahren ist die berühmte Broadway-Tänzerin und -Sängerin Chita Rivera am 30. Januar 2024 gestorben. Bereits in den 1950er Jahren spielte sie Hauptrollen in bekannten Musicals, so war Rivera 1957 die erste Anita in der „West Side Story“ von Jerome Robbins, Leonard Bernstein, Arthur Laurents und Stephen Sondheim. Im Musical „Chicago“ von John Kander und Fred Ebb kreierte sie als Mörderin Velma Kelly eine der beiden Hauptrollen neben Gwen Verdon, sie sang u.a. die Nummern „All that Jazz“ und „Cell Block Tango“ und galt als perfekte Interpretin der Choreografie von Bob Fosse. Alsbald wurden Rollen speziell für sie geschrieben; für die Titelrolle in „Kiss of the Spider Woman“ (1993), ebenfalls von Kander und Ebb, erhielt sie einen Tony Award. Sie war neben Liza Minnelli der Star von „The Rink“, spielte in „Jerry’s Girls“ und in „Nine“ nach Fellinis Film „Achteinhalb“. 2005 wurde ihr zu Ehren die Revue „Chita Rivera: The Dancer’s Life“ inszeniert. Noch 2015 spielte Rivera am Broadway die Claire Zachanassian in „The Visit“, der Musical-Adaption von „Der Besuch der alten Dame“.
Geboren als Dolores Conchita Figueroa del Rivero Anderson, galt Rivera als perfekter „Triple Threat“, also als Dreifachbegabung im Singen, Tanzen und Schauspiel. Sie besuchte mit einem Stipendium die School of American Ballet und orientierte sie sich zum Musical. Neben drei Tony Awards, darunter einem für ihre Lebensleistung, erhielt sie zahlreiche andere Preise, darunter 2009 die Presidential Medal of Freedom. Rivera trat auch oft in Fernsehshows und immer wieder in Filmen auf, u.a. mit Judy Garland. 2017 wurden die Astaire Awards zu den Chita Rivera Awards for Dance and Choreography umbenannt, mit ihnen werden herausragende Choreografen und Tänzer in Musicalproduktionen geehrt.