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BADISCHES STAATSBALLETT: MARIA STUART AB 16.04.2023

HISTORIENDRAMA IN OPULENTER BESETZUNG
Bridget Breiners Maria Stuart bringt am BADISCHEN STAATSTHEATER KARLSRUHE STAATSBALLETT, STAATSOPERNCHOR und STAATSKAPELLE zusammen

Die letzte Produktion, in der STAATSBALLETT und STAATSOPERNCHOR in Karlsruhe gemeinsam auf der Bühne standen, war Carl Orffs Chorkantate Carmina Burana in der Choreografie des ehemaligen Ballettdirektors Germinal Casado. In dieser Inszenierung noch durch einen transparenten Stoff räumlich voneinander getrennt, treffen diese beiden Kollektive des STAATSTHEATERS nun in der Uraufführung Maria Stuart der Ballettdirektorin und Chefchoreografin Bridget Breiner unmittelbar aufeinander.

Bis zum heutigen Tag bildet die Historie um Maria Stuart, Königin von Schottland, und Elisabeth I., Königin von England, einen der spannendsten Schauplätze politischer Intrigen, kirchlicher Vormachtkämpfe und persönlicher Skandale, eingerahmt vom Ringen um die englische Krone zweier der mächtigsten Frauen der Geschichte. Friedrich Schillers Trauerspiel aus dem Jahr 1800 ist nur eines der Zeugnisse des theatralen Potenzials, das die historischen Figuren und ihre Leben mit sich bringen. Bridget Breiner schöpft für ihre Ballettadaption das volle szenische wie musikalische Können eines Mehrspartenhauses aus, um mit den knapp 80 Mitgliedern von STAATSOPERNCHOR und -BALLETT die Größe, Opulenz und Schwere dieser dramatischen Vorlage auf der Bühne umzusetzen.

Bridget Breiner während der Probe © Staatsballett Karlsruhe

Dicht an dicht versammeln sich Chorist*innen und Tänzer*innen für die ersten gemeinsamen Proben im großen Ballettsaal, der aufgrund der Menschenmenge bereits aus allen Nähten zu platzen droht. Umso eindrucksvoller gestalten sich hier die ersten Szenen, in denen Bridget Breiner ihre choreografischen und szenischen Ideen für beide Kollektive miteinander zu verweben beginnt. Einen Gruß an die Strahlkraft der aufgehenden Sonne vertonte Benjamin Britten im ersten Teil seiner 1949 uraufgeführten Spring Symphony. Wenn der Chor die ersten Zeilen von The Morning Star anstimmt wird sofort klar, dass Breiner sie hier Königin Elisabeth besingen lässt, Englands strahlende Königin. Doch im Hintergrund, dem Publikum mit dem Rücken zugewandt, tanzt sich bereits ein Schatten ins Blickfeld, eine zweite Königin und Elisabeths größte Bedrohung, Maria Stuart. Chor und Ballettensemble wechseln im Laufe des Balletts immer wieder ihre Rollen, changieren zwischen realen Personen und abstrakten Bedrohungen. Sie sind Kommentator*innen des Geschehens, mal Maria zugewandt, mal Elisabeth, genauso wie die Herrscherinnenkrone unheilvoll immer wieder von einer Hand in die andere zu gleiten scheint.

Probenfoto © Staatsballett Karlsruhe

Gewaltig ist auch die Partitur des Balletts angelegt, die eine Collage aus Werken des Engländers Benjamin Britten und seines zeitgenössischen schottischen Kollegen James MacMillan bildet. Auf musikalischer Ebene entsteht hier ein Spannungsverhältnis zweier Nationen und Vertreter des 20. und 21. Jahrhunderts, angefangen von Brittens Variations on a Theme of Frank Bridge aus dem Jahr 1937 bis hin zu Ausschnitten aus MacMillans 2007 uraufgeführter Oper The Sacrifice. Wer die Früchte dieses großangelegten spartenübergreifenden Projektes aus STAATSBALLETT, STAATSOPERNCHOR und STAATSKAPELLE in Karlsruhe erleben möchte, hat in dieser Spielzeit achtmal die Gelegenheit dazu.

Maria Stuart
Ballett von Bridget Breiner
Musik von Benjamin Britten & James MacMillan
URAUFFÜHRUNG
Premiere 16.4.2023 Badisches Staatstheater Karlsruhe
weitere Termine und Infos unter www.staatstheater.karlsruhe.de

 

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